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Was wäre ein gemütlicher Fernsehabend oder ein geselliger Abend mit Freunden ohne ein paar Snacks? Ob direkt aus der Packung oder in Schüsseln dargeboten, greift man gerne zu salzigen Kartoffelchips.

Vor allem bei sportlichen Großereignissen werden Millionen Tonnen Chips verzehrt. Allein in Österreich betrug der Umsatz im Jahr 2022 im Segment Snack Food (hierzu zählen Chips, Kekse und diverse pikante Knabbereien) über 300 Millionen Euro.

Wir haben uns mal genauer angesehen, wie dem Grundnahrungsmittel – der Kartoffel – der Siegeszug in der Snack-Welt gelang und wie gesund oder ungesund Kartoffelchips wirklich sind.

Der Kunde ist König

Einer Legende nach wurden Mitte des 19. Jahrhunderts in einem US-amerikanischen Hotel die Kartoffelchips erfunden. Dort soll sich ein Gast mehrfach darüber beschwert haben, dass die Bratkartoffeln zu dick sind.

Der Koch George Crum hat dann die Bratkartoffeln immer dünner geschnitten und zubereitet, bis sie dann so dünn und knusprig waren, dass man sie nicht mehr mit der Gabel essen konnte. Wahrscheinlich, um dem Gast eher eines auszuwischen, doch das Gegenteil war der Fall: Der Gast war begeistert von den knusprigen Bratkartoffeln.

Die Kartoffelchips wurden anschließend im Restaurant dauerhaft angeboten. In Österreich begann der salzige Snack seinen Siegeszug in den 1930er Jahren. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Herstellung industrialisiert und auch die Geschmacksvarianten wurden erweitert.

Zu Beginn wurden die Chips naturbelassen angeboten, später gesalzen und heutzutage findet man verschiedenste Sorten und Geschmacksrichtungen, wie z.B. Bacon, Knoblauch oder Sour Cream.

Ein Chip kommt selten allein

Die Zubereitung der Kartoffelchips ist grundsätzlich recht einfach. Zuerst werden die rohen Kartoffeln in dünne Scheiben geschnitten, in Salzwasser gewässert, anschließend getrocknet und in Pflanzenöl gebacken. Dann lässt man sie abtropfen und würzt sie je nach Geschmacksrichtung.

Da den Kartoffeln fast zur Gänze das Wasser entzogen wird, sind die Chips luftdicht verpackt längere Zeit haltbar. Die ursprüngliche Zubereitungsvariante wird am Schluss nur mit Salz gewürzt. Kartoffelchips bestehen somit hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Fett.

Beide Nährstoffe dienen dem Körper als Energiequelle, deren Zusammensetzung es so in der Natur kaum gibt. Beim Verzehr werden daher vor allem Areale im Gehirn angesprochen, die dem Belohnungszentrum zugeordnet werden.

Das verleitet uns Menschen dazu, nicht nur so lange zu essen, bis wir satt sind, sondern die Chipspackung fast gänzlich zu leeren. Und das auch, wenn wir keinen Hunger verspüren oder bereits satt sind.

Gesund oder ungesund?

Kartoffelchips verfügen über eine hohe Energiedichte. Durchschnittlich haben 100g Chips ca. 530 Kilokalorien. Diese Menge enthält 50g Kohlenhydrate, 35g Fett, 6g Eiweiß und jede Menge Salz.

Die maximal empfohlene Tagesdosis mit 6g Salz wird meist nach dem Verzehr einer Packung Chips deutlich überschritten. Das begünstigt Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wirkt sich auch nierenschädigend aus.

Beim Frittieren der Kartoffelchips entsteht durch die Bräunung Acrylamid, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Daher sollte man besonders dunkle Chips nicht verzehren und auch allgemein auf die Verzehrmenge achten.

Die Dosis macht das Gift

Eine ausgewogene Ernährung hat großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Fette Snacks, Süßes und Salziges sollte man daher selten und nur in geringen Mengen verzehren.

Wenn Chips nicht täglich auf dem Speiseplan stehen, auf die Verzehrmenge geachtet wird und eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährungsweise im Vordergrund stehen, stellt der gelegentliche Genuss dieses Snacks kein Risiko dar.

Wir haben hier ein paar Tipps, mit denen es dir gelingt, beim Verzehr von Kartoffelchips Maß zu halten und ohne Reue zu genießen:

  1. Grundsätzlich: Chips nicht direkt aus der Verpackung essen! Fülle sie dir in eine kleine Schüssel und genieße achtsam und bewusst. Iss Chips nicht nebenher, sondern nimm den Snack mit den Augen und Fingern bewusst wahr und achte auf den Geschmack im Mund.
  2. Hinterfrage den Grund, warum du zu Chips greifst: Hast du Hunger? Bist du traurig oder möchtest du dich belohnen? Oder wurdest du von der Werbung verführt? Wenn du die Ursache kennst, kannst du möglicherweise dein Verhalten verändern und künftig nur aus Genussgründen und nicht als Trostspender oder Langeweile zu Chips greifen.
  3. Hast du Heißhunger? Analysiere dein Essverhalten: Hast du heute schon etwas Vernünftiges gegessen? Hast du regelmäßig gegessen? Bist du gestresst? Heißhungerattacken lassen sich durch ausgewogene und regelmäßige Mahlzeiten vermeiden, da sich der Blutzuckerspiegel dadurch besser regulieren lässt.
  4. Kein Verbot aussprechen, denn das führt eher dazu, das Verlangen zu verstärken. Der tägliche Konsum von Kartoffelchips ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zu empfehlen. Wenn du selten, aber dafür achtsam genießt, wird der Genuss ein Besonderer sein.
  5. Um Kartoffelchips aufzuwerten, kann man dazu auch gesunde Dips verzehren, wie z.B. frisch zubereitete Guacamole oder selbstgemachte Salsa.

In einigen Ländern rund um den Erdball werden Kartoffelchips gerne als Beilage verzehrt. Sie sind also nicht nur als Partysnack geeignet. Wir haben ein paar Rezeptideen zusammengesammelt, die aus dem beliebten Snack ganz neue Kreationen entstehen lassen und sich wunderbar als Resteverwertung eignen.

Bunter Blattsalat mit Camembert-Chips-Ecken

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200g gemischte bunte Blattsalate
  • 150g Camembert
  • 100g Radieschen
  • 30g Kartoffelchips (Paprika)
  • 2 EL Mehl
  • 2 EL Kürbiskernöl
  • 2 EL Apfelessig
  • 1 Ei
  • 1 Zwiebel
  • Salz, Pfeffer, Salatkräuter
  • Öl zum Ausbacken

Zubereitung:

  1. Blattsalat waschen und trocknen. Zwiebel schälen und fein hacken. Radieschen waschen, das Grün entfernen und in Stifte schneiden.
  2. Kürbiskernöl, Apfelessig, Salz, Pfeffer und Salatkräuter in einer großen Schüssel miteinander vermengen. Zwiebel, Radieschen und Blattsalat zufügen und gut durchmischen. Den Salat auf zwei Teller verteilen.
  3. Camembert in Dreiecke schneiden.
  4. Das Mehl in einen Teller geben. Das Ei in einem tiefen Teller aufschlagen, verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen. Kartoffelchips grob zerstoßen und auf einen Teller leeren.
  5. Die Camembert-Ecken zuerst in Mehl, dann in Ei und zum Schluss in den Kartoffelchips wenden und in einer Pfanne mit etwas Öl goldbraun backen. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen und auf dem Salat anrichten.

 

Gemüse-Chips-Frittata

Zutaten für 2 Portionen:

  • 80g Kartoffelchips (gesalzen)
  • 80g Champignons
  • 4 Eier
  • 1 Jungzwiebel
  • 1 Rote Spitzpaprika
  • 1 Kleine Zwiebel
  • 1 EL Olivenöl
  • Frische Petersilie
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Zwiebel schälen und fein hacken. Petersilie waschen, trocken schütteln und ebenfalls fein hacken.
  2. Champignons putzen und in feine Scheiben schneiden. Jungzwiebel waschen und in feine Ringe schneiden. Paprika waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
  3. Die Eier in einer Schüssel aufschlagen, mit Salz und Pfeffer würzen und verquirlen.
  4. Die Chips mit den Händen grob zerkleinern.
  5. Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und das Gemüse darin 2-3 Minuten scharf anbraten. Eier und Chips zufügen und bei mittlerer Hitze 7-10 Minuten zugedeckt stocken lassen. Dabei die Eimasse mit einem Kochlöffel gelegentlich auflockern.
  6. Mit frisch gehackter Petersilie bestreuen und servieren.

 

Kartoffelchips werden oft als ungesundes Lebensmittel abgetan, obwohl bei fast allen Nahrungsmitteln die Dosis einen Einfluss auf die Gesundheit hat.

Selten, jedoch in Maßen und nicht in Massen verzehrt, sind diese salzigen Snacks wahres Soulfood. Mit unseren Tipps kannst du vielleicht die Dosierung bzw. Verzehrempfehlung leichter einhalten und ohne Reue genießen.

Fakt ist, dass sich ein übermäßiger Verzehr fett- und salzhaltiger Snacks negativ auf die Gesundheit auswirkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Nierenschäden begünstigt. Mit frischem Gemüse oder Obst kombiniert, lässt sich die Wertigkeit von Kartoffelchips deutlich aufbessern und die Verzehrmenge reduzieren.

Probiere eines unserer Rezeptideen aus, die sich auch wunderbar als Resteverwertung angebrauchter Chipspackungen eignen. Achte beim Verzehr von Kartoffelchips auf die Dosierung und genieße achtsam.