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Zitrusfrüchte sind das ganze Jahr über erhältlich. Ihr hoher Gehalt an Vitamin C (Ascorbinsäure) macht diese Früchte gerade in der Erkältungszeit sehr beliebt, allerdings eignen sie sich für verschiedenste Einsätze das ganze Jahr über. Die Auswahl der Südfrüchte ist bei uns generell groß und zahlreiche Fruchtkreuzungen erweitern das Sortiment. Doch eine Zitrusfrucht hat es sogar in einen beliebten Alltagsspruch geschafft: „Schenkt dir das Leben Zitronen, mach Limonade draus!“. Daher wollen wir uns dieses saure Früchtchen heute einmal genauer ansehen.

Als die Zitrone die Welt eroberte

Zitronen werden je nach Region auch Limonen genannt. Vermutlich werden Zitronen bereits seit der römischen Antike angebaut. Nachgewiesen ist jedoch der Anbau in Europa seit dem 13. Jahrhundert. Die ersten europäischen Anbaugebiete waren Sizilien und Spanien. Zitronen wachsen, wie soll es anders sein, auf dem Zitronenbaum. Im 17. Jahrhundert gewann der Zitronenbaum und seine leuchtenden Früchte in den Lustgärten und Malereien zunehmend an Beliebtheit. Durch Zufall wurde jedoch die heilende Wirkung bei der Vitaminmangelkrankheit Skorbut entdeckt, obwohl man damals noch gar nichts über Vitamine und ihre Mangelerscheinungen wusste. Man dachte, dass durch den sauren Geschmack eine Heilung erfolgte. Speziell Seefahrer litten unter dieser heimtückischen Krankheit, die im schlimmsten Fall sogar bis zum Tod führen kann. Die Ursache von Vitamin C-Mangel liegt an der geringen Aufnahme von frischem Obst und Gemüse, rohem Fisch bzw. Fleisch. Die Zitrone war nun auf dem Vormarsch und kulinarischer Reisebegleiter der Seefahrer. Auch in der Küche hielt die saure Frucht Einzug und überzeugte nicht nur in den Gärten als Zierpflanze.

Zitronen sind gelb, die Blätter sind grün! Oder doch nicht?

Der Zitronenbaum ist ein immergrünes Gewächs, das vor allem ein gleichmäßig warmes und feuchtes Klima benötigt, dann blüht und erzeugt der Baum sogar das ganze Jahr über Früchte. Zitronen sind gelb und haben eine oval-längliche Form. Doch wusstest du, dass sie auch grün sein können? Grüne Zitronen sind nicht unreif, manche Sorten haben sogar eine grün-gelbe Schale. Das Fruchtfleisch ist hellgelb und je nach Sorte sogar mal rot. Im Fruchtfleisch sind auch Kerne eingebettet. Zitronen sind saftig und schmecken sauer. Die dicke Schale lässt sich leicht entfernen.

Wie verwendet man Zitronen?

Die Schale wird häufig beim Backen oder bei Teemischungen verwendet. Das Zitronenöl, ein ätherisches Öl, wird aus den Schalen von biologisch angebauten Früchten gewonnen. Der Saft aus der Zitrone wird vielseitig eingesetzt: Ob zur Zubereitung von Limonade, zur Aromatisierung zahlreicher Speisen wie z.B. Fischgerichten oder auch zur Konservierung bei Marmeladen, die Zitrone ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken.

Doch jede Berühmtheit hat einen Konkurrenten. Die Zitrone muss sich in der Beliebtheitsskala ihren Rang mit der Limette teilen.

Eine kleine Limettengeschichte

Ursprünglich gedeiht die Limette in subtropischen und tropischen Regionen. Im Mittelalter kam die Limette nach Europa und verbreitete sich von Italien nach Spanien und Frankreich aus. Als man in der britischen Seefahrt von Zitronen auf Limetten umstellte, brach die Vitaminmangelkrankheit Skorbut erneut aus. Limetten schmecken ebenfalls sauer, jedoch ist ihr Gehalt an Vitamin C geringer als der der Zitrone.

Klein, aber oho! So präsentiert sich die Limette

Limetten wachsen auf einem immergrünen Strauch, der in feuchtwarmen Klima bestens gedeiht. Die Früchte sind kleiner und rundlicher als eine Zitrone, ihre Schale ist grün. Limetten haben keine Kerne und ihre Schale lässt sich nicht leicht bzw. gar nicht abschälen. Sie schmecken sauer mit einer würzig intensiven Note.

So werden Limetten häufig verwendet

Was wäre ein Mojito oder Caipirinha ohne Limetten? In der mexikanischen Küche werden die Limetten zu fast jedem Gericht gereicht. Die Avocado und die Limette sind dicke Freunde. Um eine Avocado länger frisch zu halten und ihr sattes Grün zu erhalten, beträufelt man sie mit Limettensaft. So wird der Oxidationsprozess – das Bräunen des Fruchtfleisches – verlangsamt und der manchmal leicht bittere Geschmack der Avocado wird durch die Säure der Limette neutralisiert. Auch in der asiatischen und arabischen Küche werden Limetten gerne verwendet. Aus Limetten werden ätherische Öle gewonnen, die vor allem als Schutz vor Insektenstichen eingesetzt werden.

Was steckt in den beiden Zitrusfrüchten?

Große Unterschiede in der Herstellung und Verwendung gibt es nicht. Welche Gemeinsamkeiten haben diese Früchte bzw. was trennt sie voneinander? Beginnen wir mit den Inhaltsstoffen.

Inhaltsstoffe pro 100g Frucht Zitrone Limette
Vitamin-C 53 mg 29 mg
Kalzium 26 mg 33 mg
Magnesium 8 mg 6 mg
Energiewert (kcal) 29 kcal 30 kcal

Die Inhaltsstoffe sind nicht sehr unterschiedlich, lediglich der Vitamin C-Gehalt ist bei der Limette deutlich geringer. Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin, das auch auf Hitze und Licht stark reagiert bzw. dadurch abgebaut wird. Lange Lagerungs- und Transportzeiten wirken sich ebenfalls negativ auf den Vitamingehalt aus. Vitamin C kann der Körper nicht selbst herstellen, es ist daher essentiell, Vitamine mit der Nahrung aufzunehmen. Ascorbinsäure stärkt das Immunsystem, verbessert die Eisenaufnahme, ist an der Hormonbildung beteiligt und leistet als Antioxidationsmittel einen wichtigen Beitrag zur Krebsvorsorge.

Lagerung

Zitrusfrüchte sind in südlichen Regionen der Erde heimisch und bevorzugen daher ein feuchtwarmes Klima. Daher sollten Zitrusfrüchte keinesfalls im Kühlschrank gelagert werden. Am besten lagert man sie bei Zimmertemperatur in einem schattigen Bereich. Druck- und Schadstellen verringern die Haltbarkeit, daher ist es besser, die Früchte nicht übereinander zu stapeln. Um Schimmelbefall vorzubeugen sollten sie in einer luftdurchlässigen Schale (vorzugsweise ein Sieb) gelagert werden, damit sie von allen Seiten mit Luft in Kontakt kommen. Die Lagerung mit anderen Obst- und Gemüsesorten ist eher nicht zu empfehlen. Angeschnittene Früchte kann man mit der Schnittseite nach oben auf einem Teller bei Zimmertemperatur mehrere Tage lagern. Die Schnittstelle härtet aus und schützt so vor Schimmelbefall. Die hart gewordene Schnittstelle kann man vor weiteren Gebrauch der Zitrusfrucht einfach abschneiden.

Worauf sollte man beim Kauf von Zitronen und Limetten achten?

Beim Kauf ist vor allem auf die Frische des Produkts zu achten. Die Schale sollte fest sein, jedoch auf Druck ein wenig nachgeben. Die Frucht sollte nicht hart und trocken sein. Ebenfalls sollte die Schale keine Schäden oder Dellen aufweisen. Wenn sich die Frucht matschig anfühlt, ist sie bereits verdorben und sollte keinesfalls mehr verzehrt werden. Auf Schimmelbefall ist sorgfältig zu achten. Wenn sich in einem Netz mehrere Früchte befinden und bereits eine Frucht von Schimmel befallen ist, sollte man das gesamte Netz nicht mehr kaufen bzw. verzehren, da sich die Schimmelpilzsporen auf die anderen Früchte übertragen haben könnten. Generell ist zu empfehlen, unbehandelte und biologisch angebaute Produkte zu kaufen, vor allem, wenn man die Schale verwenden möchte.

Tipps zur Verarbeitung von Zitronen und Limetten

Es empfiehlt sich, die Zitrusfrucht vor Verwendung gründlich zu waschen. Limetten vor der Verwendung auf der Küchenplatte rollen und leicht andrücken, um das Fruchtfleisch etwas aufzuweichen und so den Saft leichter aus der Frucht zu bekommen. Ob Limette oder Zitrone, in der Küche ist der Saft der beiden Zitrusfrüchte gleichermaßen einzusetzen. Es ist lediglich eine Geschmackssache, welche der beiden Zitrusfrüchte du bevorzugst. Die Schale lässt sich bei der Zitrone jedoch etwas leichter entfernen.

Wenn du gerne dein Wasser mit frischen Zitronenscheiben aufpeppst, achte bitte auf unbehandelte Zitrusfrüchte. Ansonsten gelangen die Schadstoffe aus den Schalen in dein aromatisiertes Wasser und das ist auf Dauer gesehen bestimmt nicht gesund.

Also dann: „Schenkt dir das Leben Zitronen oder Limetten, mach was draus!“. Nicht nur aus Zitronen kann man wunderbar schmeckende Limonaden zubereiten, auch Limetten verleihen so manchem Getränk eine spezielle Note. Und auch Speisen können durch den Austausch der beiden Zitrusfrüchte eine andere Geschmacksnote erfahren. Entscheide selbst, welche der beiden Zitrusfrüchte deinen Gaumen erobern soll.