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Rote Rüben, oder auch Rohnen genannt, galten lange Zeit eher als Arme-Leute-Essen. Doch wir sind der Auffassung, dieser Gedanke wird diesem Gemüse nicht gerecht.

Diese Rüben sorgen nicht nur durch ihre Färbung für besonderen Genuss auf dem Teller, sie liefern zudem auch noch wertvolle Vitamine und Mineralien.

Wir haben die Rüben mal genauer unter die Lupe genommen und Wissenswertes dazu in diesem Beitrag für dich zusammengefasst.

Mehr als nur ein Wintergemüse

Den genauen Ursprung der Pflanze vermutet man in Nordafrika. Sie wurde in der Antike von den Römern über den gesamten Mittelmeerraum verteilt.

Die durchgehend rote Färbung ist einer Veredelung im 19. bzw. 20. Jahrhundert zu verdanken. Botanisch gesehen ist die rote Rübe mit Mangold und Zuckerrübe verwandt.

Dieses Gemüse hat viele Namen. In Deutschland ist sie eher unter dem Namen „Rote Bete“ oder „Rote Beete“ bekannt, in der Schweiz nennt man sie „Rande“ und in Österreich wird sie als „Rote Rübe“ oder „Rohne“ bezeichnet.

Dabei handelt es sich um eine zweijährige krautige Pflanze, deren Rübe bis zu 600g schwer werden kann und eine runde bis birnenförmige Gestalt annimmt.

Sie wächst vorwiegend in gemäßigten Klimazonen und ist frisch geerntet als klassisches Herbst- bzw. Wintergemüse bekannt. Doch durch gute Lagerung und Haltbarmachung sind die Rüben ganzjährig erhältlich.

Die Aussaat erfolgt von April bis Juli, nach drei bis vier Monaten kann die Rübe bereits geerntet werden.

Besonders im Norden und Osten Europas sind rote Rüben ein wesentlicher Bestandteil der Küche und auch hierzulande gewinnt dieses Gemüse zunehmend an Beliebtheit.

Kräftige Farbe mit Mehrwert

Aufgrund ihrer kräftigen roten Färbung, hervorgerufen durch den Farbstoff Betanin, wird die rote Rübe als Lebensmittelfarbe eingesetzt.

Dem Glykosid Betanin wird eine antioxidative Eigenschaft zugesprochen, das vor Zellschäden im Körper durch freie Radikale schützt. Rote Rüben enthalten viel Wasser und sind ein kalorienarmes Gemüse.

Zu den wertvollen Inhaltsstoffen zählen verschiedene B-Vitamine, Kalium und Eisen. Wegen des hohen Eisengehalts wurden rote Rüben bereits in der Antike gegen Anämie (Blutarmut) eingesetzt. Im Gemüse enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend.

Aufgrund des Farbstoffs und Eisengehalts kann sich der Urin nach dem Verzehr rötlich färben, Darmausscheidungen können eine rote bis schwarze Farbe annehmen. Das ist jedoch nur vorübergehend und völlig harmlos.

Menschen, die zu Nierensteinen oder Gicht neigen, sollten dieses Gemüse jedoch nur in geringen Mengen verzehren, da es Oxalsäure enthält. Außerdem sind Nitrate in der Rübe gespeichert, die bei falscher Lagerung Nitrite bilden, die bei Überdosierung die Sauerstoffanreicherung im Blut hemmen können und auch krebsbildende Eigenschaften aufweisen.

Nitrite können aber in geringer Dosierung auch positive Eigenschaften auf den Blutdruck haben. So wird der Saft der roten Rübe gerne als Heilmittel gegen Bluthochdruck eingesetzt.

Frisch auf dem Tisch

Wir haben hier ein paar Küchentipps für dich zusammengestellt, die dich beim Einkauf und der Zubereitung von roten Rüben unterstützen:

  • Achte beim Einkauf frischer Rüben darauf, dass die Rübe fest ist und die Schale keine Schäden und Schädlings- oder Pilzbefall aufweist. Der Geschmack ist von der Größe der Rübe abhängig. So schmecken kleine Rüben eher mild und zart, größere Exemplare können holzig sein.
  • Beim Kauf von gegarten Rüben wirf einen Blick auf die Zutatenliste. Gegarte oder gekochte Rüben sollten ohne Zuckerzusätze und Konservierungsstoffe auskommen.
  • Frische Rüben sind im Gemüsefach des Kühlschranks oder in einem gut gekühlten Keller bis zu zwei Wochen haltbar.
  • Du möchtest rote Rüben roh verzehren? Kein Problem. Achte jedoch darauf, dass die Rüben stark färben und verwende für die Zubereitung Handschuhe, vor allem beim Schälen und Raspeln. Sie verfärben sehr leicht Kunststoffgeschirr und Holzbretter.
  • Um die Rüben gekocht zu verzehren, sollte man sie unter fließendem Wasser sauber bürsten und anschließend wie Kartoffeln in einem Topf mit Wasser ca. 20-30 Minuten gar kochen. Anschließend abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und schälen.
  • Auch die Blätter sind verzehrbar, sollten jedoch vorher gekocht werden.
  • Aufgrund des enthaltenen Farbstoffs Betanin werden rote Rüben in der Lebensmittelindustrie als Naturfärbemittel eingesetzt. Daher kann man Speisen ebenso zuhause mit roten Rüben eine besondere Farbe verleihen und auch Ostereier lassen sich gut mit diesem Gemüse färben.
  • Grundsätzlich kann man rote Rüben roh oder gekocht verzehren. Um jedoch die Eisenaufnahme zu fördern und die Nitritbildung zu reduzieren, ist es empfehlenswert, Gerichte mit roten Rüben gemeinsam mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln oder Getränken zuzubereiten bzw. zu verzehren.

Farbe auf dem Teller

Rote Rüben kann man vielfältig zubereiten und sorgen für tolle Farben auf dem Speiseteller. Wir haben in unserer Rezeptkiste gekramt und ein paar tolle Rezepte für dich herausgesucht.

Rote Rüben Pizza mit Pesto und Rucola

Zutaten für 1 Backblech:

  • 300g gegarte rote Rüben
  • 150g Creme fraîche
  • 125g Mozzarella
  • 100g Rucola
  • 40g Basilikum-Pesto
  • 1 Packung Pizzateig aus dem Kühlregal
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Backrohr auf 220°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Pizzateig samt Papier auf einem Backblech entrollen.
  2. Creme fraîche und Pesto miteinander verrühren und auf dem Pizzateig gleichmäßig verstreichen.
  3. Die gegarten roten Rüben in feine Scheiben schneiden und auf dem Pizzateig verteilen.
  4. Mozzarella abtropfen lassen, mit den Händen in Stücke zupfen und auf der Pizza verteilen.
  5. Mit Salz und Pfeffer würzen und im heißen Backrohr 10-12 Minuten backen.
  6. Rucola waschen, trocknen und die fertiggebackene Pizza damit garnieren. Die Pizza in Stücke schneiden und warm genießen.

 

Rote Rüben-Couscous-Salat mit Feta

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200g gegarte rote Rüben
  • 120g Couscous
  • 100g Vogerlsalat
  • 100g Feta
  • 50g getrocknete Soft-Marillen
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Jungzwiebel
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Couscous mit 120ml heißem Wasser aufgießen und zugedeckt 10 Minuten quellen lassen.
  2. Vogerlsalat waschen, trocknen und verlesen.
  3. Soft-Marillen fein würfeln. Jungzwiebel waschen, Wurzeln entfernen und in feine Ringe schneiden.
  4. Rote Rüben halbieren und in feine Scheiben schneiden.
  5. Olivenöl in der Pfanne erhitzen, Marillen und Jungzwiebel darin 2-3 Minuten anrösten.
  6. Anschließend mit dem Couscous, den roten Rüben und dem Vogerlsalat vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  7. Auf zwei Schalen oder Teller verteilen. Den Feta mit den Händen zerbröseln, darüberstreuen und genießen.

 

Würzige Kichererbsen-Rote Rüben-Reispfanne mit Bratkäse

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200g gegarte Kichererbsen aus der Dose oder Glas
  • 200g gegarte rote Rüben
  • 100g Vollkornreis
  • 100g frischer Spinat
  • 100g Bratkäse
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 kleiner Bund frischer Koriander oder Petersilie
  • Salz, Pfeffer, gemahlener Kreuzkümmel, Chiliflocken

Zubereitung:

  1. Vollkornreis nach Packungsanleitung zubereiten.
  2. Kichererbsen durch ein Sieb abgießen, mit Wasser abbrausen und abtropfen lassen.
  3. Zwiebel schälen und fein würfeln. Rote Rüben halbieren und in feine Scheiben schneiden.
  4. Spinat waschen, trocknen und verlesen.
  5. Bratkäse aus der Packung nehmen, in ca. 1cm große Würfel schneiden und zusammen mit 1 EL Olivenöl in einer Pfanne von allen Seiten goldbraun anbraten.
  6. Kichererbsen, rote Rüben und Zwiebel zufügen und nochmal 2-3 Minuten anbraten.
  7. Anschließend den Reis und den frischen Spinat zufügen, mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Chiliflocken würzen, das restliche Olivenöl zufügen und gut miteinander vermengen.
  8. Auf zwei Teller anrichten und mit frischem Koriander garnieren und genießen.

 

Früher als Arme-Leute-Essen abgestempelt, gewinnen rote Rüben zunehmend an Beliebtheit in der heimischen Küche.

Vor allem für Liebhaber der veganen bzw. vegetarischen Küche sind sie ideale Eisenlieferanten. Wertvolle Inhaltsstoffe, wie beispielsweise B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wirken zudem entzündungshemmend und antioxidativ.

Rote Rüben können sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden und sind vielseitig in der Küche einsetzbar. Durch den enthaltenen Farbstoffs Betanin, der für die besonders intensive Farbe der Rübe sorgt, lassen sich auf natürliche Weise Speisen einfärben.

Rote Rüben werden regional angebaut und sind vor allem eine preisgünstige Möglichkeit, den Gemüseanteil in den Mahlzeiten zu erhöhen.

Zaubere Farbe auf deinen Speiseteller und lass dich von unseren Rezeptideen zum Genuss von roten Rüben verführen.