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Einige kennen vielleicht noch die Motivationssprüche der Eltern, um als Kind endlich die grüne Creme auf dem Teller zu kosten: „Iss brav deinen Spinat, damit du so stark wie Popeye wirst“.

Genützt haben diese Zusprüche wahrscheinlich wenig, denn bei Popeye, einer Comic- und Zeichentrickfigur, kam der Spinat hauptsächlich aus der Dose und die körperlichen Proportionen des spinatvertilgenden Matrosen waren auch eher fragwürdig.

Dabei ist Spinat nicht nur gesund, sondern vielseitig in der Küche einsetzbar. Um dir und deinen Lieben dieses Gemüse schmackhaft zu machen, haben wir Spinat mal genauer unter die Lupe genommen und Wissenswertes für dich zusammengefasst.

Farbenfrohe Gemüsepflanze

Leider kann man nicht genau sagen, woher der Spinat ursprünglich kommt. Es wird angenommen, dass die Pflanze ihren Ursprung in Südwestasien hat und in der Antike im Mittelmeerraum zunehmend kultiviert wurde.

Dabei soll eine Spinatart vorwiegend in Persien angebaut und von dort aus von Arabern nach Spanien gebracht worden sein. Heute wird die Pflanze in gemäßigten und subtropischen Klimazonen in Europa, Nordamerika und Asien angebaut. Aktuell sind etwa 50 verschiedene Kultursorten bekannt.

Bei Spinat handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze. Für die Ernte im Frühjahr wird die Pflanze im März angebaut und im August beginnt der Anbau für die Ernte im Herbst. Daher ist es uns möglich, von April bis November frischen Spinat zu verzehren.

In gefrorenem Zustand ist diese wertvolle Gemüsepflanze ganzjährig verfügbar.

Wertvolle Nahrungspflanze

Spinat ist eine Nahrungspflanze, die über wertvolle Inhaltsstoffe verfügt. Spezielle Berühmtheit erlangte das Gemüse jedoch durch einen Fehler bei der Mengenangabe des Eisengehalts.

Wie dieser Fehler genau zustande kam, ist nicht ganz eindeutig geklärt, jedoch wurde dem Spinat ein sehr hoher Anteil an Eisen nachgesagt, was sich jedoch als falsch herausstellte. Doch auch der korrigierte Eisengehalt ist für das zarte Gemüse immer noch gut.

So enthält 100g Spinat durchschnittlich ca. 3,5mg bis 3,8mg Eisen. Dieser Mineralstoff ist wichtig für die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Blut.

Die Eisenaufnahme kann durch gleichzeitigen Verzehr Vitamin C-reicher Lebensmittel gefördert werden. Die Gemüsepflanze enthält Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, das wichtig für die Sehstärke und für eine gesunde Haut ist.

Enthaltene B-Vitamine und Magnesium unterstützen das Nervensystem und die Muskulatur. Spinat ist eine eiweißreiche Pflanze und enthält neun essentielle Aminosäuren, die für die Zellbildung wichtig sind. Essentielle Aminosäuren müssen mit der Nahrung zugeführt werden, da sie der Körper nicht selbst bilden kann.

Dieses Gemüse verfügt über einen niedrigen Brennwert (ca. 22kcal pro 100g), ist jedoch aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe besonders gesund.

Kein Vorteil ohne Nachteil

Spinat gilt allgemein als gesundes und kalorienarmes Gemüse. Doch neben wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen enthält diese Nahrungspflanze auch Oxalsäure und Nitrate.

Oxalsäure hemmt die Eisenaufnahme im Körper und kann die Bildung von Nierensteinen fördern. Daher ist es empfehlenswert, Spinat gemeinsam mit Milchprodukten zu verzehren, um die Aufnahme der Oxalsäure zu verringern.

Ältere Generationen werden vielleicht noch unliebsame Kindheitserinnerungen an Spinat haben, denn früher hatte angebauter Spinat einen höheren Oxalsäure-Gehalt als heute und schmeckte zudem auch bitter.

Das Blanchieren von frischem Spinat macht ihn bekömmlicher und reduziert zudem die enthaltene Oxalsäure und das Nitrat, da größere Mengen ins Kochwasser abgegeben werden. Nitrate sind Stickstoffverbindungen, die von Natur aus im Boden vorkommen und durch den Einsatz von Dünger verstärkt aufgenommen werden.

Das in der Pflanze enthaltene Nitrat ist grundsätzlich ungiftig, wird jedoch durch Bakterien langfristig zu Nitrit umgewandelt. Nitrit beeinflusst den Sauerstofftransport im Körper, deshalb ist insbesondere bei Kleinkindern und Kindern auf eine entsprechende Verzehrmenge zu achten.

So sollten Kinder unter 6 Monaten gar keinen Spinat essen, später nur in geringen Mengen. Der Verzehr gemeinsam mit Fisch ist nicht empfehlenswert, da in Fischprodukten enthaltene Aminosäuren zusammen mit der Hitzeeinwirkung beim Kochen aus Nitrit krebserregende Stoffe, die sogenannten Nitrosamine, entstehen können.

Augen auf beim Spinatkauf

Besonders biologisch angebauter Spinat ist empfehlenswert, da dieser anders gedüngt wird als konventionell angebautes Gemüse und der Nitratgehalt somit niedriger ausfällt.

Junge Spinatblätter schmecken mild und bekömmlich und eignen sich sehr gut für den rohen Verzehr, beispielsweise als Salat. Frischer Spinat sollte jedoch nur wenige Tage im Kühlschrank gelagert werden, da der Vitamingehalt ab dem Zeitpunkt der Ernte rasch sinkt und der Nitritgehalt steigt.

Für eine längere Lagerung eignet sich tiefgekühlter Spinat, denn er ist bis zu einem Jahr haltbar. Beim Einkauf von frischen Spinatblättern sollte man darauf achten, dass die Blätter saftig grün und frisch wirken und keine Flecken oder gelbe Stellen aufweisen.

Am besten den Spinat nach dem Einkauf rasch verarbeiten oder blanchieren und wenige Tage im Kühlschrank lagern.

Es grünt so grün auf deinem Teller

Der Cremespinat zählt wohl zu den bekanntesten Zubereitungsarten. Doch Spinat kann mehr.

Wir möchten dir mit unseren folgenden Rezeptideen die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten schmackhaft machen.

 

Spinat-Pasta mit Schafskäse

Zutaten für 2 Portionen:

  • 300g Spinat (frisch oder tiefgekühlt)
  • 200g Pasta nach Wahl
  • 100g Schafsfrischkäse
  •  20g frisch geriebener Parmesan
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss

Zubereitung:

  1. Pasta nach Packungsanleitung zubereiten und beim Abgießen etwas Nudelwasser aufheben.
  2. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln.
  3. Spinat waschen und verlesen bzw. tiefgekühlten Spinat auftauen lassen und Tauwasser abgießen.
  4. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch 1-2 Minuten anbraten. Spinat zufügen und bei mittlerer Hitze anrösten.
  5. Frischkäse zufügen, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und gut miteinander vermengen.
  6. Pasta gemeinsam mit etwas Nudelwasser zufügen, gut durchmischen und auf zwei Teller anrichten.
  7. Mit Parmesan bestreuen und warm genießen.

Spinat-Kichererbsen-Curry mit Basmatireis

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200g Gegarte Kichererbsen aus der Dose oder Glas
  • 200ml Kokosmilch
  •  200g Spinat (frisch oder tiefgekühlt)
  • 100ml Gemüsesuppe
  • 100g Basmatireis
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 gelbe Zwiebel
  • 1 Karotte
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer, Currypulver süß oder scharf, gemahlener Kreuzkümmel

Zubereitung:

  1. Basmatireis nach Packungsanleitung zubereiten.
  2. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Karotte schälen und mit einer Reibe grob raspeln.
  3. Spinat waschen und verlesen bzw. tiefgekühlten Spinat zuvor auftauen lassen und Tauwasser abgießen.
  4. Kichererbsen abgießen und abtropfen lassen
  5. Zwiebel und Knoblauch zusammen mit Olivenöl in einem Topf 1-2 Minuten anschwitzen. Kichererbsen, Karotten und Spinat zufügen und weitere 2-3 Minuten anrösten.
  6. Mit Kokosmilch und Gemüsesuppe ablöschen, mit Salz, Pfeffer, Currypulver und Kreuzkümmel würzen und bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen.
  7. Basmatireis und Curry auf zwei vorgewärmten Tellern anrichten und genießen.

Kartoffel-Spinat-Gratin

Zutaten für eine Auflaufform (ca. 20x30cm):

  • 800g Kartoffeln
  •  400g Spinat (frisch oder tiefgekühlt)
  • 150ml Milch
  • 150g Sauerrahm
  • 100g Reibekäse
  • 5 Eier
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  •  Optional: frischer Schnittlauch

Zubereitung:

  1. Backofen auf 175°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Auflaufform mit Olivenöl ausfetten.
  2. Spinat waschen und verlesen. Tiefgekühlten Spinat auftauen und Tauwasser abgießen. Mit Salz und Pfeffer würzen und gut vermischen.
  3. Kartoffeln schälen und in feine Scheiben schneiden.
  4. Milch, Eier und Sauerrahm in einer Schüssel miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.
  5. Kartoffelscheiben und Spinat abwechselnd in die Auflaufform schichten, mit der Sauce übergießen und mit dem Reibekäse bestreuen.
  6. Im Backofen für 45-50 Minuten backen. Vor dem Verzehr kurz auskühlen lassen und mit frisch gehacktem Schnittlauch garnieren.

 

Spinat ist eine Gemüsepflanze, die bereits seit Jahrtausenden kultiviert wird. Mehr als 50 verschiedene Sorten sind aktuell bekannt. Regionaler frischer Spinat ist von April bis November erhältlich und vielseitig in der Küche einsetzbar.

Er liefert wertvolle Vitamine und Mineralien. Enthaltene Oxalsäure und Nitrate werden durch kurzes Blanchieren verringert, da größere Mengen ins Kochwasser übergehen. Mehrmaliges Aufwärmen von Spinat gilt als unbedenklich, jedoch sollte man frischen Spinat nicht lange lagern, da der Nitritgehalt steigt.

Der Genuss von Spinat zusammen mit Milchprodukten reduziert die Schadstoffaufnahme. Durch den gemeinsamen Verzehr mit Vitamin C-reichen Lebensmitteln wird die Aufnahme von Eisen gefördert. Auch zum Färben von Speisen ist dieses Gemüse wunderbar geeignet.

Spinat ist eine Nahrungspflanze, die kalorienarm und voller wertvoller Vitamine und Mineralstoffe ist. Es lohnt sich daher, dieses Gemüse regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren.