Skip to main content

Grün oder weiß? Das ist hier die Frage. Nein, hier ist nicht die Farbe deines Lieblingssportvereins oder des Landeswappens gefragt. Frühlingszeit ist Spargelzeit! Diese knackigen Gemüsestangen sind bereits seit dem Mittelalter beliebt, so landen sie auch in der heutigen Zeit jedes Jahr im Frühling auf unserem Teller und verwöhnen unseren Gaumen.

Woher kommt Spargel?

Spargel ist eine sommergrüne, krautige Pflanze, die in Europa, Asien und Nordafrika vorkommt. Der östliche Mittelmeerraum gilt als Heimat des Gemüsespargels. Grundsätzlich kann diese Gemüsepflanze auf jedem Boden angebaut werden, der keine Staunässe enthält und der über wenige Steine im Erdreich verfügt. Die Pflanze wächst gut in leichtem, sandigem, wasserdurchlässigem und humosem Boden.

Die mehrjährigen Spargelpflanzen werden im Frühjahr gepflanzt und mit Erde bedeckt. So wächst der weiße Spargel heran, da ihm das Sonnenlicht fehlt, nimmt er keine Farbe an. Bedeckt man die Pflanzen nicht mit Erde, reift der Grünspargel heran. Die Erntezeit in Österreich findet je nach Witterung Mitte/Ende April statt und dauert bis Mitte Juni. Die Pflanze benötigt eine lange Regenerationszeit, da nur der Wurzelstock (Rhizom) überwintert. Es gibt auch zahlreiche Spargelsorten, die als Zierpflanzen gezogen werden. Die Pflanze gedeiht von gemäßigten bis tropischen Gebieten. Derzeit sind ca. 220 Arten bekannt.

Was steckt in diesem Gemüse drin?

Der Spargel besteht zu über 90% aus Wasser und ist reich an Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Vitamin A, B, C und E. Speziell der im Spargel enthaltene Aromastoff Asparagusinsäure verleiht dem Spargel seinen typischen Geschmack. Der hohe Gehalt an Kalium und Asparagin wirkt harntreibend. Daher eignet sich der Verzehr von Spargel im Frühjahr besonders gut bei Entschlackungskuren und hilft dem Körper beim Entgiften.

Aufgrund der enthaltenen Asparagusinsäure kann bei manchen Menschen der Urin geruchsintensiver sein, da dieser Aromastoff enzymatisch in schwefelhaltige Stoffe gespalten wird. Grünspargel übertrifft den weißen Spargel beim Gehalt an Vitamin C und Karotin. Der Kaloriengehalt ist jedoch bei beiden Sorten mit 20 kcal pro 100 Gramm sehr gering.

Woran erkenne ich frischen Spargel und wie lagert man dieses Gemüse richtig?

Die Spargelspitzen sollten fest geschlossen sein und einen gleichmäßigen Durchmesser haben. Die Enden sollten nicht ausgetrocknet sein. Wenn man zwei Spargel gegeneinander schlägt und ein heller Ton erklingt, ist der Spargel frisch. Ebenfalls lässt sich die Frische erkennen, indem man die Spargel aneinander reibt, wenn sie quietschen, handelt es sich ebenfalls um frische Ware. Dieses Gemüse mag es gerne kühl, daher sollte es sauber, kalt und zugedeckt gelagert werden. Ideal ist die Lagerung eingewickelt in einem feuchten Tuch im Kühlschrank für 2-3 Tage. Grünspargel sollte man dagegen aufrecht in Wasser stehend lagern. Um den Spargel längere Zeit zu genießen, kann man ihn auch einfrieren. Weißen Spargel waschen und schälen, die holzigen Enden abschneiden und ungekocht einfrieren. Sobald man den Spargel verzehren möchte, einfach gefroren ins kochende Wasser geben.

Worauf ist bei der Zubereitung zu achten?

Spargel kann grundsätzlich auch roh verzehrt werden, jedoch fehlt zumeist das gewünschte Spargelaroma. Die enthaltene Asparaginsäure entfaltet das typische Aroma erst durch Kochen. Weißer Spargel sollte geschält werden. Hierzu empfiehlt sich die Verwendung eines Gemüse- oder eines Spargelschälers und beginnt vom Kopf (Spargelspitze) in Richtung Schnittende zu schälen.

Grünspargel muss nicht unbedingt geschält werden bzw. nur sparsam zum Schnittende hin geschält werden. Frischer weißer oder violetter Spargel sollte je nach Dicke ca. 12-20 Minuten in kochendem Wasser zubereitet werden. Auf Gewürze sollte, ausgenommen Salz, sollte man beim Kochen von Spargel eher verzichten, da es das feine Aroma beeinflussen kann. Damit weißer Spargel beim Kochvorgang weiß bleibt, kann man etwas Zitronensaft zugeben. Die Zubereitung von Grünspargel benötigt nur etwa 10-15 Minuten im kochenden Wasser.

Was tun, wenn Spargel bitter schmeckt? Eine geringe Menge von Zucker ins Kochwasser kann Bitterstoffe etwas ausgleichen. Ursachen für bitteren Spargel können in der Ernte liegen, in dem der Spargel zu weit am Wurzelstock gestochen wird. Aber auch kalte Temperaturen oder zu frühe Ernte können das Gemüse bitter schmecken lassen. Im Falle von Bitterkeit sollte man die Spargelenden großzügig abschneiden. Du hast zu große Mengen zubereitet? Kein Problem, Spargel zählt zu den nitratarmen Gemüsesorten und kann problemlos wieder aufgewärmt werden.

Rezepttipp – Spargelcremesuppe (vegan)

Zutaten für 3-4 Portionen:

  • 500g weißer Spargel
  • 2 Kartoffeln (ca. 150g)
  • 1 Zwiebel
  • 3/4l Gemüsesuppe
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • Frische Kräuter

Zubereitung:

Zwiebel schälen, in Würfel schneiden und in einem Topf mit einem EL Olivenöl anschwitzen, anschließend mit Gemüsesuppe ablöschen. Spargel waschen, von den Spitzen zu den Enden schälen und die holzigen Enden abschneiden. Die Spargelstangen in kleine Stücke schneiden und in die Gemüsesuppe füllen. Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und ebenfalls in den Topf geben. Anschließend die Suppe ca. 15 Minuten köcheln, bis der Spargel und die Kartoffeln weich sind. Die Suppe mit einem Stabmixer pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Sollte die Suppe zu dickflüssig sein, füge Gemüsesuppe hinzu. Sollte sie zu flüssig sein, kannst du durch die Zugabe von Mehl und/oder Sojacreme die Suppe etwas cremiger machen. Anschließend auf 3-4 Suppenteller verteilen und mit frischen Kräutern garnieren.

Pimp your soup:

Frische Sprossen eignen sich ebenfalls als Garnierung und liefern zusätzlich noch viele frische Vitamine und Mineralstoffe. Auch Samen und Kerne verfeinern den Geschmack der Spargelcremesuppe.

Der Spargel als Heilkraut?

Auch als Heilpflanze machte Spargel auf sich aufmerksam. In China wurde diese Pflanze vor 5000 Jahren gegen Husten, Blasenbeschwerden und Geschwüre eingesetzt. Auch die Ägypter, Griechen und Römer verwendeten den Spargel als Heilpflanze und sogar Hippokrates von Kos setzte sie gegen Gelbsucht ein bzw. erwähnte die harntreibende und abführende Wirkung. Laut einer Studie von HNB Garhwal University wirkt Spargel antioxidativ, immunstimulierend, antibakteriell, kann Leberschäden verhindern bzw. reduzieren. Spargel hat einen geringen Ballaststoffgehalt, dennoch beeinflusst der enthaltene Ballaststoff Inulin die Darmflora positiv und dient als Nahrung für die nützlichen Darmbakterien. Aufgrund der phallusähnlichen Optik wurde dem Spargel eine aphrodisierende Eigenschaft angedichtet. Die ayurvedische Medizin ist jedoch der Meinung, dass dieses Gemüse neben der allgemeinen Steigerung der Vitalität auch in Liebesdingen aufmunternd wirken kann, da es die Durchblutung des Urogenitaltraktes erhöhen kann.

Frühlingszeit ist Spargelzeit – hol dir das Gemüse vom Feld auf deinen Teller

Spargel grün oder weiß ist wohl eher eine Geschmackssache. Inhaltlich sind beide Varianten kalorienarm, verfügen über zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe und haben auch heilsame Wirkung. Vor allem hilft der Gemüsespargel bei der Entgiftung, um fit in den Frühling zu starten. Lust auf Spargel? Bei Johanna vom Feld ist der Spargel frisch eingetroffen. Klick dich rein, denn Frühlingszeit ist Spargelzeit.