Die Zwiebel ist besonders aromatisch und ganzjährig erhältlich. Vielschichtig ist nicht nur ihr Aufbau, auch ihre Verwendungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig.
Sie eignet sich sowohl als Gewürz, als Zutat in pikanten Speisen und auch als Heilmittel ist sie gut einsetzbar.
Wir haben die Zwiebel Schicht für Schicht unter die Lupe genommen und möchten dir nun im folgenden Beitrag die Vorteile dieser Gemüsesorte näherbringen.
Vielschichtiges Gemüse
Die genaue Herkunft der Zwiebel ist unbekannt. Man vermutet ihren Ursprung in Zentralasien und im Mittelmeerraum, doch die Suche nach den Ahnen der aktuellen Küchenzwiebel ist noch nicht geglückt.
Dieses Gemüse wird jedoch bereits seit Jahrtausenden kultiviert, denn im antiken Ägypten dienten Zwiebeln als Stärkung für die Arbeiter beim Bau der Pyramiden und dienten ebenso als Opfergabe für die Götter.
Im antiken Rom zählte dieses Gemüse zum Grundnahrungsmittel und verbreitete sich mit den Legionären über Mitteleuropa. Seit über 5000 Jahren wird die Zwiebel als Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze kultiviert.
Zwiebeln gehören zu den Lauchgewächsen, zu denen auch Knoblauch, Porree und Bärlauch zählen.
Eine Zwiebel kommt selten allein
Beim Gemüsehändler oder in der Gemüseabteilung im Supermarkt findet man eine große Auswahl an Zwiebeln. Je nach Sorte schmecken sie würzig mild bis würzig scharf.
Sie sind fast ganzjährig erhältlich und gut zu lagern. Im Kühlfach des Kühlschranks oder in einer kühlen und dunklen Umgebung, wie z.B. Vorratskammer oder Keller, sind Zwiebeln mehrere Wochen und Monate haltbar.
Beim Kauf sollte man auf eine unversehrte, glänzende Schale achten. Schimmlige Exemplare sollte man sofort entsorgen.
Hier ein kleiner Überblick über die bekanntesten Zwiebelsorten:
- Speise- oder Küchenzwiebel: Sie ist ein Allrounder in der Küche, denn sie ist robust und schmeckt intensiv. Ihre Schale ist meist orange bis bräunlich und sie ist ganzjährig erhältlich. Sie eignet sich sehr gut für Eintöpfe, Suppen und Schmorgerichte. Sie ist auch für die Zubereitung von Röstzwiebeln bestens geeignet und passt hervorragend zu Fleisch. Sie kann jedoch beim Rohverzehr bei magenempfindlichen Personen zu Aufstoßen und Mundgeruch führen.
- Rote Zwiebel: Ihre Schale ist rot bis violett und auch das Fruchtfleisch ist in diesen Farben eingefärbt. Sie schmeckt würzig mild und ist für die Zubereitung von Chutney und Flammkuchen als auch für den Rohverzehr in Salaten bestens geeignet.
- Weiße Zwiebel: Sowohl die Schale als auch das Fruchtfleisch sind weiß und saftig. Sie schmeckt süßlich mild und ist vor allem gut verträglich. Die weiße Zwiebel verleiht Salaten und gedünsteten Gerichten eine milde Würze.
- Gemüsezwiebel: Sie ist optisch ähnlich wie die Speisezwiebel, jedoch viel größer und kann einen Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen. Sie verfügt über einen milden, sehr saftigen Geschmack und eignet sich besonders gut zum Füllen, Grillen oder Überbacken.
- Schalotten: Sie haben eine längliche, birnenähnliche Form und die Schale ist rosa bis kupferfarben. Ihr Aroma ist mild fein. Sie gilt als Edelzwiebel, da sie in der gehobenen französischen Küche kaum wegzudenken ist. Sie eignet sich gut für Eintöpfe und kurz gebratene Speisen.
Zu den Lauchgewächsen gehören noch viel mehr Sorten, wie beispielsweise Frühlingszwiebel, Porree, Bärlauch, Silberzwiebeln und viele mehr.
Sie sind jedoch meist nur zu bestimmten Jahreszeiten oder in haltbar gemachter Form erhältlich und unterscheiden sich im Geschmack.
Auch Knoblauch zählt dazu und ist aufgrund seines typischen Aromas aus der täglichen Küche kaum wegzudenken.
Gesund und lecker
Das typisch würzige Aroma erhält die Zwiebel von den schwefelhaltigen ätherischen Ölen, die sich beim Anschneiden entfalten. Sie sind es auch, die uns beim Zwiebelschneiden weinen lassen.
Doch genau diese Inhaltsstoffe haben eine antibakterielle Wirkung. So kann man beispielsweise Schmerzen und Schwellungen bei Insektenstichen auf natürliche Art lindern, indem man eine frisch angeschnittene Zwiebelhälfte auf die betroffene Stelle gibt.
Beim Verzehr können diese Pflanzenstoffe ihre antibiotische Wirkung sowohl im Mund- und Rachenraum, als auch im Verdauungstrakt entfalten. Auch bei Erkältung können diese ätherischen Öle ebenfalls Linderung verschaffen.
Doch Zwiebeln haben noch mehr zu bieten. Sie liefern wertvolle B-Vitamine, Vitamin C und enthalten Kalium. Sie sind kalorienarm und enthalten kaum Fett. Zwiebeln sind reich an Ballaststoffen, die sich besonders positiv auf die Darmgesundheit auswirken. Bei manchen Menschen führt der Verzehr einer rohen Zwiebel zu Aufstoßen, Sodbrennen und Blähungen.
Hierbei lohnt es sich, mildere Sorten zu wählen, den Rohverzehr einzuschränken und stattdessen gegart oder gekocht zu verspeisen.
Schicht für Schicht ein Gedicht
Zwiebeln sind aus kaum einer gekochten Speise wegzudenken. Sie verleihen jedem Gericht eine besondere Würze.
Wir haben ein paar Rezepte für dich zusammengestellt, die dir den vielseitigen Geschmack der Zwiebel näherbringen.
Selbstgemachtes Zwiebel-Chutney
Dieses Rezept ist einfach zuzubereiten und schmeckt sehr gut zu rotem Fleisch, Wild oder Käse.
Es eignet sich sehr gut als selbstgemachtes Geschenk. Das Zwiebel-Chutney ist bei Lagerung im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar.
Zutaten für 2-3 Einmachgläser:
- 1 kg rote Zwiebeln
- 250ml dunkler Balsamico-Essig
- 150g brauner Zucker
- 2 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden.
- Anschließend mit Olivenöl in einem Topf anschwitzen.
- Den Zucker und Balsamico-Essig zufügen, umrühren und bei niedriger Hitze einkochen, bis die Masse sämig wird.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und noch heiß in sterile Gläser füllen. Sofort verschließen und abkühlen lassen.
Gemüse-Zwiebel-Eintopf mit Käferbohnen
Zutaten für 2-3 Portionen:
- 500g weiße Zwiebeln
- 500ml Gemüsesuppe
- 300g Kartoffeln
- 300g Karotten
- 200g gegarte Käferbohnen
- 30g geriebener Kren
- 2 EL Olivenöl
- ½ Bund frische Petersilie
- Salz, Pfeffer, Paprikapulver (edelsüß oder scharf)
Zubereitung:
- Zwiebeln schälen und fein würfeln. Kartoffeln schälen und in ca. 1cm große Würfel schneiden.
- Karotten waschen, ggf. schälen und in dünne Scheiben schneiden. Petersilie waschen, mit einem Küchentuch trocken tupfen und fein hacken.
- Zwiebeln in einem Topf mit Olivenöl glasig dünsten, das geschnittene Gemüse zufügen, kurz anbraten und mit der Gemüsesuppe ablöschen.
- Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen und bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
- Topf vom Herd nehmen, die gegarten Käferbohnen und die gehackte Petersilie zufügen und miteinander vermengen.
- Den Eintopf zugedeckt 5 Minuten ziehen lassen, anschließend auf vorgewärmten Tellern servieren und mit dem geriebenen Kren garnieren.
Gefüllte Zwiebeln mit Couscous
Dieses Rezept eignet sich sowohl als Hauptspeise mit einem bunten Blattsalat, als auch als Beilage zu Fisch- oder Fleischgerichten.
Zutaten für 2 Portionen:
- 200ml Gemüsesuppe
- 50g Couscous
- 4 große Gemüsezwiebeln
- 20g Rosinen oder getrocknete Cranberries
- 1 Karotte
- 1 rote Spitzpaprika
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- Frisch gehackte Kräuter nach Belieben
Zubereitung:
- Gemüsesuppe in einem Topf erhitzen, davon 100ml entnehmen und beiseitestellen. Den Couscous einrühren, vom Herd nehmen und zugedeckt 10 Minuten quellen lassen.
- Karotte waschen, ggf. schälen und fein würfeln. Paprika waschen, entkernen und ebenfalls fein würfeln. Knoblauch schälen und fein hacken. Die Rosinen in kleine Stücke schneiden.
- Von den Zwiebeln den Hut abschneiden und von innen aushöhlen, dabei eine mindestens 5 mm dicke Wand übrig lassen. Die entnommenen Zwiebelteile fein hacken.
- Knoblauch und kleingeschnittene Zwiebeln in einer Pfanne mit Olivenöl anschwitzen. Paprika und Karotten zufügen und 2-3 Minuten kurz anbraten.
- Den Couscous und die Rosinen zufügen, mit Salz, Pfeffer und frisch gehackten Kräutern würzen und gut miteinander vermengen.
- Die ausgehöhlten Zwiebeln mit der Masse befüllen, in eine Auflaufform geben und die Zwiebelhüte wieder draufsetzen. Nun mit der restlichen Gemüsesuppe übergießen.
- Anschließend im vorgeheizten Backrohr bei 200 (Ober-/Unterhitze) 30 Minuten backen.
Zwiebeln sind aus der täglichen Küche kaum wegzudenken, denn sie verleihen Speisen als Gewürz oder als frische Zutat eine milde bis scharfe Würze.
Es gibt viele verschiedene Sorten, wobei die Küchenzwiebel, als auch die rote und weiße Zwiebel wohl am häufigsten verwendet werden. Ihre ätherischen Öle entfalten sich beim Anschnitt und rühren uns oft zu Tränen.
Diese Öle haben eine antibakterielle Wirkung, wodurch sich die Zwiebel auch als natürliches Heilmittel bewährt. Wer nach dem Rohverzehr dieser Lauchgewächse häufig Aufstoßen muss oder unter Sodbrennen und Blähungen leidet, sollte eine mildere Sorte wählen und vorzugsweise in warmen Speisen genießen.
Aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit und ganzjähriger Verfügbarkeit sollte man Zwiebeln regelmäßig in den Speiseplan integrieren.
Sie liefern nicht nur ein spezielles Aroma, sie enthalten auch wertvolle Vitamine und Ballaststoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Entdecke die Vielfalt der Zwiebeln und lass dich Schicht für Schicht von ihren Vorzügen überzeugen.
