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Der Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren ist in Österreich nach wie vor sehr beliebt, obwohl der Konsum in den letzten Jahren gesunken ist. Im Jahr 2021 betrug die Verzehrmenge knapp 60 kg pro Kopf, dabei essen Herr und Frau Österreicher mehrmals pro Woche, teilweise sogar mehrmals täglich Fleisch- und Wurstwaren.

Befragt man die Bevölkerung, was man unter einem gesunden Lebensstil versteht, werden eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung häufig genannt.

Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für Gesundheit gestärkt und auch die Klimakrise nimmt zunehmend Einfluss auf unser Konsumverhalten.

Zahlreiche Fleischersatz-Produkte machen es nun einfacher, den Verzehr von tierischen Produkten zu reduzieren oder gänzlich darauf zu verzichten. Wir haben uns genauer angesehen, woraus vegane Alternativen hergestellt werden und worauf man beim Kauf achten sollte.

Warum Fleischersatz-Produkte?

Ein erhöhter Fleischkonsum hat nachweislich negativen Einfluss auf die Gesundheit, denn es kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Krebs erhöhen. Zudem wirkt sich konventionelle Landwirtschaft negativ auf das Klima aus.

Es lohnt sich daher, den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren zu reduzieren.

Doch warum ist Fleisch für uns so bedeutend und was steckt in einem Ersatzprodukt drin?

Fleisch ist ein wichtiger Eiweißlieferant. Eiweiß ist der Baustoff aller Zellen im Körper, nicht nur für die Muskulatur. Auch wird es für zahlreiche Stoffwechselvorgänge und das Immunsystem benötigt.

Eiweiß liefert wichtige Aminosäuren, wovon einige essentiell sind und über die Nahrung zugeführt werden müssen. Tierische Eiweißquellen sind einfacher in der Zusammensetzung und daher vom menschlichen Organismus leichter zu absorbieren.

Pflanzliche Eiweißquellen sind in der Struktur komplexer und daher ist mehr Verdauungsarbeit notwendig, um die enthaltenen Proteine für den Körper verfügbar zu machen. Tierische Produkte liefern jedoch auch Cholesterin und Hormone, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Daher ist der Verzehr pflanzlicher Produkte sehr zu empfehlen.

Fleischersatz-Produkte ähneln geschmacklich, haptisch und vom Eiweißgehalt her Fleisch, wobei sie aus pflanzlichen Zutaten hergestellt werden. Dabei kommen Pilze und Hülsenfrüchte, wie z.B. Bohnen, Linsen und Erbsen zum Einsatz, als auch Getreide, wie z.B. Weizen und Lupinen. Pflanzliche Produkte liefern im Gegensatz zu Fleisch weniger ungesunde Fette und Fettsäuren, dafür sind sie reich an Ballaststoffen, die sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken. Sie bieten vor allem geschmacklich eine gute Alternative.

Dennoch sollten Fleischersatz-Produkte nicht täglich auf dem Speiseplan stehen, da es sich dabei um hochverarbeitete Lebensmittel handelt, die häufig durch eine lange Zutatenliste auffallen.

Der Verzehr von frischem Obst und Gemüse sollte immer im Vordergrund stehen, um den Körper mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.

Vom Feld auf den Teller

Für die Herstellung veganer Fleischalternativen werden vor allem Pilze, Hülsenfrüchte und Getreide verwendet. Das Grundprodukt wird zerkleinert und mit Öl, Gewürzen und Verdickungsmitteln vermengt.

Die feste bis zähflüssige Masse wird nun mittels Extrusion unter hohem Druck und hoher Temperatur durch eine formgebende Öffnung gepresst. Anschließend wird es in Stücke gerissen oder geschnitten. Zusätzlich kann durch Zugabe von Vitaminen, Mineralstoffen oder Proteinkonzentraten die Wertigkeit des Produkts erhöht werden.

Fleisch vs. Fleischersatz

Grundsätzlich haben pflanzliche Alternativen eine bessere Umweltbilanz, da für den Anbau bzw. Herstellung weniger natürliche Ressourcen verbraucht werden. Zusätzlich werden dem Körper weniger schädliche Fette bzw. Fettsäuren und Hormone zugeführt und die Darmgesundheit wird durch die enthaltenen Ballaststoffe gefördert.

Doch auch bei konventionell angebauten Pflanzen kommen schädliche Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger zum Einsatz. Deshalb sollte man auch beim Kauf von Fleischersatz-Produkten auf eine nachhaltige Produktion, idealerweise BIO-Qualität, achten.

Da es sich bei Alternativprodukten um hochverarbeitete Lebensmittel mit langen Zutatenlisten handelt, ist auch hier ein täglicher Verzehr nicht empfehlenswert. Doch gerade für Menschen, die tierische Produkte ersetzen möchten, ohne dabei auf den Geschmack und Konsistenz von Fleisch verzichten zu wollen, bieten diese Lebensmittel eine gute Alternative.

Fleischersatz-Produkte zubereiten, aber wie?

Wir haben ein paar Rezepte für dich zusammengestellt, um dir den Einsatz von Fleischersatz-Produkten kulinarisch näherzubringen. Lass dich von unseren Rezeptideen inspirieren, die vor allem beliebten fleischhaltigen Gerichten eine neue Wertigkeit verleihen.

Bohnen-Gemüse-Eintopf mit veganer Landjäger

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250ml passierte Tomaten
  • 200g gegarte große weiße Bohnen
  • 200g Kartoffeln
  • 100g Karotten
  • 100ml Gemüsesuppe
  • 2 Stk vegane Landjäger
  • 2 Stk Jungzwiebeln
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer, getrockneter Majoran, getrockneter Thymian

Zubereitung:

  1. Karotten und Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Jungzwiebel waschen, die Wurzeln entfernen und in Ringe schneiden.
  2. Bohnen abgießen und abtropfen lassen. Landjäger in Stücke schneiden. Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken.
  3. Olivenöl in einer hohen Pfanne oder in einem Topf erhitzen, die Landjäger darin 2-3 Minuten scharf anbraten.
  4. Das kleingeschnittene Gemüse und die Bohnen zufügen, 1-2 Minuten unter Rühren anbraten und mit den passierten Tomaten und Gemüsesuppe aufgießen.
  5. Mit Salz, Pfeffer, Majoran und Thymian würzen und auf kleiner Flamme zugedeckt ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Bei Bedarf etwas Gemüsesuppe zugießen.
  6. Die Petersilie zufügen, gut verrühren, auf zwei Tellern anrichten und warm genießen.

Tofu-Gemüse-Pfanne mit Basmatireis

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250g geräucherter Tofu
  • 120g Basmatireis
  • 100ml Gemüsesuppe
  • 100g Zucchini
  • 2-3 EL Sojasauce
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Karotte
  • 1 Paprika (gelb, grün oder rot)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Basmatireis nach Packungsanleitung zubereiten.
  2. Paprika waschen, entkernen und in feine Streifen schneiden. Karotte schälen, der Länge nach halbieren und in feine Scheiben schneiden.
  3. Zucchini waschen und in Stifte schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln.
  4. Tofu abtropfen lassen, mit einem Küchenpapier umwickeln und mit den Händen fest andrücken, um das Wasser auszupressen. Anschließend in ca. 1cm große Würfel schneiden.
  5. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Tofu 2-3 Minuten darin scharf anbraten, dabei gelegentlich umrühren.
  6. Das Gemüse zufügen, 1-2 Minuten anbraten, mit Sojasauce und Gemüsesuppe ablöschen und weitere 5 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen.
  7. Die Tofu-Gemüse-Pfanne mit Salz und Pfeffer abschmecken und zusammen mit dem Reis auf zwei Tellern anrichten.

Schnelle Nudelpfanne mit veganer Frankfurter (Wiener)

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250g Nudeln (z.B. Penne oder Fusilli)
  • 150ml Soja-Kochcreme
  • 2 Stk vegane Frankfurter (Wiener)
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 rote Paprika
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 Bund Petersilie
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Nudeln nach Packungsanleitung zubereiten, etwas Nudelwasser für später aufheben.
  2. Paprika waschen, entkernen und in feine Streifen schneiden. Zwiebel schälen und fein hacken.
  3. Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken.
  4. Die vegane Frankfurter (Wiener) in ca. 0,5mm dicke Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl scharf anbraten.
  5. Gemüse zufügen, kurz anbraten, mit der Soja-Kochcreme aufgießen und 1-2 Minuten unter Rühren aufkochen lassen.
  6. Die Hitze reduzieren, Nudeln und Petersilie zufügen, mit Salz und Pfeffer würzen, gut verrühren und 2-3 EL Nudelwasser zufügen.
  7. Auf zwei Tellern anrichten und warm genießen.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung wirkt sich positiv auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Dabei gilt vor allem, pflanzlicher Kost den Vorzug zu geben und den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren zu reduzieren.

Dabei können Fleischersatz-Produkte eine gute Alternative darstellen, die sich nicht nur positiv auf die Gesundheit auswirken können, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Pflanzliche Ersatzprodukte ähneln Fleisch im Geschmack, der Haptik und dem Eiweißgehalt.

Es lohnt sich, beim Kauf auf gute Qualität zu achten, vorzugsweise BIO, und den Speiseplan durch vielseitige Verwendung solcher Produkte zu erweitern. Fleischersatz-Produkte sind ideal, um geliebte, traditionelle Rezepte alternativ zuzubereiten, ohne dabei auf Geschmack verzichten zu müssen.

Probiere es aus und entdecke die neue pflanzliche Vielfalt.