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Milch wird als das weiße Gold bezeichnet und als wertvoller Kalziumlieferant hochgepriesen. So mancher morgendliche Wachmacher, z.B. Kaffee oder Schwarztee, wird gerne mit einem Schuss Milch verfeinert und auch die Frühstücksflocken baden oft darin.

Doch Pflanzendrinks liegen voll im Trend! Die Auswahl an verschiedensten Drinks ist riesig. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns mal genauer an, welche Vor- und Nachteile Pflanzendrinks und Milch haben und worauf du beim Kauf und der Verwendung achten solltest.

Milch ≠ Pflanzendrink

Als Milch darf in der Europäischen Union nur die Kuhmilch bezeichnet werden. Milch von anderen Tieren muss als Namenszusatz das jeweilige Tier angeben, wie z.B. Schafmilch, Ziegenmilch, etc.

Die Milch in der Packung kann von einer Kuh als auch von mehreren Kühen stammen. Damit jedoch eine Kuh überhaupt Milch produziert, muss sie mindestens ein Mal pro Jahr ein Kalb zur Welt bringen.

Pflanzliche Milchersatzprodukte dürfen nicht als Milch bezeichnet werden, sondern müssen nach EU-Verordnung als Drink ausgewiesen werden.

Üblicherweise gibt der Name des Pflanzendrinks Aufschluss, aus welchem Hauptbestandteil der Drink hergestellt wurde, wie z.B. aus Hafer, Cashew, Mandel oder Soja.

Was ist gesünder?

Einige Menschen haben Unverträglichkeiten und Allergien. Speziell die Kuhmilch wird oftmals nicht gut vertragen, da Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie zu Übelkeit, Blähungen und Unwohlsein führen oder noch schlimmere Begleiterscheinungen haben.

Doch auch Menschen, die sich bewusster ernähren und den Konsum tierischer Produkte einschränken oder gar darauf verzichten möchten, stellen sich oftmals die Frage, was denn nun gesünder ist?

Vergleichen wir doch mal die Inhaltsstoffe:

Milch

Die Milch enthält neben Wasser auch die Makronährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett. 100ml Milch weist ca. 4,5g Kohlenhydrate in Form von Milchzucker auf, durchschnittlich ca. 3,5g Eiweiß und ca. 3,5g Fett.

Darf die Kuh auf Weiden grasen und erhält im Winter ebenfalls nur Heu, optimiert das die Zusammensetzung mehrfach ungesättigter Fettsäuren und verbessert das Verhältnis Omega 3 zu Omega 6. Diese Fettsäuren sind wichtig für die Energiegewinnung im Körper, schützen die Zellmembranen und wirken sich positiv auf Entzündungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus.

Kuhmilch enthält zudem auch Vitamin A, B2, B9 (Folsäure), B12 und D. Durch die enthaltenen Fette wird die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A und D begünstigt. Ebenfalls sind die Mineralstoffe Kalzium, Phosphor, Magnesium und Zink enthalten, die wichtig für den Knochenbau, die Muskulatur und Nervenzellen sind.

Pflanzendrinks

Bei Pflanzendrinks gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Sojadrink liefert sogar mehr Eiweiß als Milch, hat jedoch auch einen hohen Fettanteil und nur einen geringen Kohlenhydratanteil von durchschnittlich 1g bei 100ml.

Haferdrink gewinnt zunehmend an Beliebtheit, da Hafer regional angebaut wird. Dieser Drink enthält wenig Eiweiß, verfügt jedoch über ca. 7g Kohlenhydrate pro 100ml und sehr wenig Fett. Zudem liefert Haferdrink wertvolle Ballaststoffe.

Mandel-, Cashew- oder Kokosdrink verleihen den Speisen und Getränken ein nussiges Aroma, liefern wenig Kohlenhydrate und Eiweiß, aber auch weniger Fett als Milch. Pflanzendrinks werden gelegentlich durch die Anreicherung mit speziellen Vitaminen und Mineralstoffen aufgewertet.

Wie werden Milch und Pflanzendrink produziert?

Milch und Pflanzendrinks werden unterschiedlich hergestellt. Die Milch ist ein tierisches Produkt, das lediglich weiterverarbeitet wird, wohingegen der Pflanzendrink rein pflanzlich ist und zur Herstellung verschiedene Zutaten zusammengeführt werden.

Dass die Kuhmilch von der Kuh kommt, wissen wir sicher. Wie eingangs erwähnt, muss eine Milchkuh jährlich mindestens ein Kalb zur Welt bringen, um Milch zu produzieren. Die Kuh wird gemolken, die Milch aufgefangen und an einen weiterverarbeitenden Betrieb geliefert oder direkt verarbeitet.

Zuerst wird die Milch mechanisch gereinigt und Verunreinigungen entfernt. Anschließend wird sie pasteurisiert, also erhitzt, um Keime abzutöten und homogenisiert.

Die Homogenisierung dient dazu, dass die Milch nach der Abfüllung nicht rahmt. So wird der Rahm von der Molke getrennt, die Fettkügelchen im Rahm zerkleinert und die Bestandteile wieder zusammengeführt. Dann wird die Milch abgefüllt und gekühlt gelagert.

Pflanzendrinks werden vom Prinzip her immer gleich zubereitet. Die Grundzutat hierfür können Mandeln, Hafer, Cashews, Reis oder Soja sein.

Sojabohnen werden zuerst gekocht, Mandeln, Hafer oder Cashews werden in Wasser eingeweicht. Anschließend wird das Einweichwasser abgeseiht, Frischwasser zugefügt und in einem Hochleistungsmixer fein gemixt.

Die Milch wird gefiltert und mit Salz, Öl und Süßungsmitteln geschmacklich verfeinert. Manche Pflanzendrinks werden zusätzlich mit einem Verdickungsmittel eingedickt und durch die Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen aufgewertet.

Die Lagerung ist bei beiden Produkten ähnlich. Frische Milch gehört in den Kühlschrank und sollte innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Haltbarmilch ist originalverschlossen mehrere Monate haltbar, sollte jedoch nach dem Öffnen innerhalb weniger Tage verbraucht werden.

Auch Pflanzendrinks sind in der Regel originalverpackt mehrere Wochen oder Monate haltbar. Nach dem Öffnen sollte man sie ebenfalls innerhalb weniger Tage aufbrauchen und im Kühlschrank lagern.

Die richtige Wahl

Ob man zu Milch oder einem Pflanzendrink greift, ist eine ganz individuelle Entscheidung. Wir haben 3 Tipps für dich, worauf du beim Kauf achten solltest:

  1. Gib regionalen Produkten den Vorzug, wie z.B. Milch von regionalen Bauern oder Pflanzendrinks, die vorwiegend aus regionalen Zutaten hergestellt werden.
  2. Achte beim Kauf auf nachhaltig produzierte Produkte, wie z.B. BIO-Milch oder BIO-Pflanzendrink.
  3. Weniger ist mehr! Wirf beim Kauf von Pflanzendrinks einen Blick auf die Zutatenliste. Je weniger Zusatzstoffe enthalten sind, desto besser.

Pflanzendrinks lassen sich in der Küche genauso wie Milch einsetzen. Ob im Kaffee, in Shakes, zum Kochen und Backen oder zum Müsli – beide Produkte lassen sich gleich gut verwenden.

Wer jedoch gerne Kaffee mit Milchschaum trinkt, wird bei der Verwendung von Pflanzendrinks oft enttäuscht, da sie sich nicht gut aufschäumen lassen. Hierfür gibt es spezielle Barista-Pflanzendrinks, mit denen man aufgrund ihrer besonderen Konsistenz fluffigen Schaum herstellen kann.

Selbermachen leicht gemacht!

Wir haben aus unserer Rezeptkiste ein paar Ideen für dich herausgesucht, um dir Pflanzendrinks schmackhaft zu machen.

Veganer Pudding mit frischen Beeren

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250ml Haferdrink
  • 200g Frische Beeren nach Wahl
  • 40g Süße nach Wahl
  • 20g Maisstärke
  • Mark aus einer Vanilleschote

Zubereitung:

  1. Vanilleschote mit einem Messer der Länge nach halbieren, das Mark herauskratzen und zusammen mit 2/3 des Haferdrinks und der Süße nach Wahl in einen Topf füllen und aufkochen.
  2. Die Maisstärke im restlichen Haferdrink auflösen und in den Topf füllen.
  3. Den Pudding unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze gut 10 Minuten aufkochen und eindicken lassen.
  4. Anschließend in zwei Gläser füllen und abkühlen lassen.
  5. Die Beeren waschen, abtropfen lassen und verlesen.
  6. Den abgekühlten Pudding mit den Beeren garnieren und genießen.

Breakfast-Smoothie

Zutaten für 2 Portionen:

Zubereitung:

  1. Himbeeren waschen, abtropfen lassen und verlesen.
  2. Banane schälen und in Stücke brechen.
  3. Alle Zutaten in einen Standmixer füllen und cremig mixen.
  4. In zwei Gläser füllen und genießen.

 

Selbstgemachter Cashewdrink

Der Drink ist in wenigen Minuten zubereitet (Einweichzeit nicht berücksichtigt), schmeckt lecker und ist im Kühlschrank gelagert mehrere Tage haltbar.

Zutaten für 500ml:

  • Wasser
  • 100g Cashewkerne
  • 1 Prise Salz
  • Optional: 1-2 entsteinte Datteln

Zubereitung:

  1. Cashewkerne in einer Schüssel mit Wasser bedecken und 2-3 Stunden (am besten über Nacht) einweichen.
  2. Einweichwasser abseihen. Die Cashewkerne mit 500ml frischem Wasser in einen Standmixer füllen und fein mixen.
  3. Eine Prise Salz und optional entsteinte Datteln zufügen und nochmal gut mixen.
  4. Den Drink durch ein Passiertuch oder einen Nussbeutel filtern. Den Cashewdrink in eine verschließbare Glasflasche füllen und im Kühlschrank lagern.

Zero Waste Tipp: Den Trester (Cashewrückstände) in einer Pfanne ohne Öl trocken rösten und Müsli oder Aufstriche damit verfeinern.

Der Kauf bzw. Verzehr von Milch oder Pflanzendrinks ist eine sehr individuelle Entscheidung. Die Verwendungsmöglichkeiten sind bei beiden sehr ähnlich.

Wer seinen Kaffee gerne mit Milchschaum trinkt, sollte bei der pflanzlichen Alternative zu einer Barista-Variante greifen, da die besondere Konsistenz ein Aufschäumen ermöglicht. Wenn du beim Kauf auf regionale Zutaten achtest, schneidet der Pflanzendrink mit einer deutlich besseren Umweltbilanz ab als Milch.

Daher empfehlen wir als pflanzliche Alternative vorwiegend Haferdrink. Beim Vergleich der Inhaltsstoffe kann die Milch etwas mehr punkten. Doch bei der großen Auswahl, muss man sich ja zum Glück nicht für eine Sorte entscheiden.

Probiere mal eine pflanzliche Alternative und verleihe deinen Speisen und Getränken neuen Geschmack.