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Der Klimawandel ist ein großes und wichtiges Thema. Die Vermüllung der Welt wird uns täglich in den Medien präsentiert. Die Politik ist gefordert, doch Gesetzesbeschlüsse und gravierende Veränderungen brauchen ihre Zeit. Kann eine einzelne Person Einfluss auf den Klimawandel nehmen? Selbstverständlich kann jeder etwas zu einer besseren Welt beitragen. Doch wo soll man anfangen?

Aller Anfang ist schwer, daher empfiehlt es sich, sich einem Thema zu widmen und nicht viele Veränderungen auf einmal durchzuführen. Da läuft man sonst schnell Gefahr, den Überblick zu verlieren, sich zu überfordern und schlussendlich nimmt auch die Motivation ab, etwas zu verbessern. Daher haben wir uns mal ein Thema genauer angesehen. 

Erledigst du deinen Lebensmitteleinkauf selbst? Wie lange brauchst du, um den Einkauf zuhause zu verstauen und wie viel Müll fällt beim Auspacken der Ware an? Wäre jedes Produkt, dass du nach Hause schleppst ein Geschenk, wäre die Freude beim Auspacken sicher größer. Unfassbar wie viel Müll anfällt, wenn man die gekauften Lebensmittel im eigenen Heim verstaut.

Beim Kauf von Obst, Gemüse, Milch, Milchprodukten, Fleisch- und Wurstwaren, Konserven, Kosmetik- und Hygieneartikel, etc. ist vor allem der Anteil an Plastikverpackungen riesig. Gerade Plastik ist sehr belastend für unser Ökosystem. Die Merkmale von Kunststoff, das umgangssprachlich als Plastik bezeichnet wird, sind die Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur-, Wärmeformbeständigkeit und chemische Beständigkeit. Grundsätzlich gute Eigenschaften, um dieses Material vielseitig einsetzen zu können und vor allem Lebensmittel in beliebigen Mengen zu bündeln bzw. vor Verunreinigungen, Transportschäden oder Temperaturschwankungen zu schützen.

Der Nachteil dieses Materials ist, dass es nicht natürlich abbaubar ist bzw. würde dies teilweise mehrere hundert Jahre benötigen. Wie kann man nun diese Müllmengen vermeiden? Verpackungsfrei oder zumindest verpackungsarm einkaufen heißt die Devise!

Wie kannst du Verpackungsmüll reduzieren?

  1. Speziell bei Obst und Gemüse lässt sich Verpackung am leichtesten einsparen. Fast in jedem Supermarkt sind auch verpackungsfreie Sorten erhältlich. Man kann auch auf das dünne Obstsackerl verzichten, indem man die Früchte in mehrfach verwendbare Netzsäcke abfüllt. Diese sind bei vielen Händlern vor Ort bereits erhältlich.
    Recyclingtipp: Du kannst kleine Wäschesäcke als Obst- und Gemüsesäcke oder auch Einkaufstaschen aus Baumwolle oder Leinen verwenden.
  2. Wurst und Käse kannst du mittlerweile auch in vielen Supermärkten in selbst mitgebrachte Behälter füllen lassen. Durch den Verzicht von abgepackten, geschnittenen Wurstwaren oder Käse sparst du Verpackung gänzlich ein.
  3. Bei Milch und Milchprodukten, wie z.B. Joghurt, sollte man eher zu Produkten greifen, die in Glas, bestenfalls Pfandglas, abgefüllt sind. Vielerorts wurden Milchautomaten aufgestellt, wo man rund um die Uhr mit eigenen Flaschen frische Milch abzapfen kann. Die Milch ist hier sogar teils günstiger als im Supermarkt und das Geld kommt den Milchbauern direkt zugute, da Zwischenhändler wegfallen.
  4. Fleisch und Fisch sind selten unverpackt erhältlich. Selbst an der Frischetheke im Nahversorger deiner Wahl werden diese Produkte aus hygienischen Gründen immer verpackt. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, Verpackungen einzusparen. Regionale Fischhändler sind häufig auf Wochenmärkten anzutreffen, die ihre Frischfische verpackungsfrei verkaufen und sie gerne in deine mitgebrachten, sauberen Behälter legen. Vielleicht hast du auch einen Fleischer in deiner Nähe, der dir die Ware unverpackt verkauft. Frag im Geschäft mal nach.
  5. Auch bei Kosmetikartikel kann man Plastik einsparen. Flüssigseife in den Spendern durch feste Seife ersetzen und dabei auf eine Verpackung in Karton achten oder eine unverpackte Variante wählen. Selbst bei Haarshampoo kann man auf festes Shampoo wechseln und spart hierbei Plastik ein. Du fliegst gerne in den Urlaub und verreist nur mit Handgepäck? Dann musst du dein Duschgel oder Shampoo nicht mehr umfüllen, denn nur Flüssigkeiten sind im Handgepäck mengenmäßig limitiert, feste Seife kannst du bedenkenlos einpacken.
  6. Plastik ist nicht nur ein Bestandteil von Verpackungen, speziell in Kosmetikartikeln ist es auch im Produkt enthalten, wie z.B. in Gesichts- oder Körperpeelings. Die Reinigungskügelchen bestehen aus Kunststoff, das sich bei Anwendung nicht auflöst, mit Wasser abgespült wird und so in der Umwelt landet. Diese Stoffe sind so klein, auch Mikroplastik genannt, dass sie von Kläranlagen nicht gefiltert werden können. Versuche hierbei auf alternative Produkte umzustellen oder stelle dir dein Gesichtspeeling selbst her. Hierzu vermische 2-3 EL Zucker mit etwas Olivenöl und verrühre es zu einer Paste. Auf die Haut auftragen, einige Minuten einwirken lassen und mit lauwarmem Wasser abspülen. Das bringt die Haut zum Glänzen und schont die Umwelt. Die Brieftasche wird ebenfalls geschont, denn die Kosten für das selbstgemachte Peeling belaufen sich auf wenige Cent.
  7. Verzichte auf Plastiksackerl und verwende stattdessen Baumwoll- oder Leinentaschen. Auch mehrfach verwendbare Transportboxen aus Karton und Holz oder der klassische Weidenkorb eignen sich hervorragend für den Heimtransport deiner Einkäufe.
  8. Upcycling! Alte Konservengläser oder Glasflaschen kann man wunderbar wiederverwerten. Gut auswaschen und die Etiketten entfernen. Kleiner Tipp zum Entfernen von Etiketten: Wasser mit etwas Öl aufkochen und das Glas mit dem Etikett darin einige Minuten einweichen. Dann lässt sich das Etikett rückstandslos ablösen.
  9. Auch Müllsäcke lassen sich gut einsparen. Einfach Müllbehälter mit Zeitungspapier auslegen, das Papier kann man dann beim Entleeren, auch bei Biomüll, mitentsorgen.

Hier noch ein paar Tipps, wie der plastikfreie Einkauf gelingt:

  • Die ersten Einkäufe werden sicher etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, denn man weiß ja nicht, wo welche Produkte verpackungsfrei bzw. plastikfrei erhältlich sind. Plane etwas mehr Zeit für deinen Einkauf ein und lass dich nicht entmutigen.
  • Schreibe dir eine Einkaufsliste. Speziell wenn du dann bereits weißt, wo du welche Produkte erhältst, kannst du deine Einkaufsroute besser planen.
  • Zum Einkaufszettel gehört nun auch die entsprechende Verpackung. Wenn du deine Produkte in eigenen Behältern nach Hause transportieren möchtest, benötigst du auch die richtigen Größen. Achte auf saubere Behälter und nimm auch Reservebehälter mit, falls du spontan ein Produkt mitnehmen möchtest.
  • Überlege dir, welche Gerichte du mit deinem Einkauf kochen möchtest. Angenommen du erledigst einen Einkauf für die gesamte Woche, dann kannst du diesen anhand deines Menüplans besser planen, sparst dabei auch wieder Geld und du reduzierst Lebensmittelverschwendung. Denn so verhinderst du, dass zu viel gekaufte Lebensmittel verderben.

In den letzten 50 Jahren ist die Produktion von Plastikprodukten um das 25fache angestiegen. Diese Mengen werden leider nicht so recycelt, wie wir es uns vielleicht wünschen würden und die Vermüllung der Welt ist in vollem Gange. Mittlerweile ist Plastik auch in Mensch und Tier nachweisbar. Mikroplastik gelangt in die Umwelt, wird von Pflanzen und Tieren aufgenommen und in weiterer Folge nehmen wir Menschen dieses Plastik über die Nahrung ebenfalls auf.

Zusätzlich sondern Kunststoffverpackungen Weichmacher an Speisen ab und wir werden noch weiter belastet. Verpackungsfrei bzw. plastikreduziert einkaufen schont nicht nur die Umwelt, es wirkt sich in weiterer Folge auch positiv auf deine Gesundheit und die Gesundheit der Menschen in deiner Umgebung aus. Und das Beste am verpackungsfreien Einkauf ist: Es macht Spaß!

Probiere es aus, wir helfen dir gerne bei deinem verpackungsarmen Obst- und Gemüseeinkauf.