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Sellerie ist eine Gemüsepflanze, die in zwei unterschiedlichen Varianten als Nahrung verzehrt wird. Der Knollensellerie ist sehr gut lagerfähig und daher fast ganzjährig verfügbar.

Der Stangensellerie, auch Staudensellerie genannt, ist milder im Geschmack und nur vom Frühjahr bis zum Herbstbeginn verfügbar.

In diesem Beitrag widmen wir unsere volle Aufmerksamkeit dem Stangensellerie und zeigen dir, wie abwechslungsreich und vielseitig dieses Gemüse zubereitet werden kann und worauf beim Verzehr zu achten ist.

Ein Exot und doch heimisch

Im Mittelmeerraum, Großbritannien und den USA ist Stangensellerie fixer Bestandteil in der Küche, nur bei uns scheint dieses Gemüse eher exotisch zu sein.

Die größten Anbaugebiete befinden sich in Italien, Spanien und Israel, doch auch in Österreich wird dieses Gemüse in geringen Mengen angebaut.

Anders als der Knollensellerie, der ein besonders starkes Aroma aufweist, ist Stangensellerie recht mild und kann sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. Frisch kann man dieses Gemüse aus regionalem Anbau zwischen Juni und Oktober genießen. Stangensellerie wird auch als Stauden- oder Bleichsellerie bezeichnet.

Namensgebend ist hier die spezielle Anbauweise. Da die Pflanzen mit Erde oder Folie abgedeckt werden, wird durch den Lichtmangel die Chlorophyllbildung beeinträchtigt und der Sellerie färbt sich nur zartgrün.

Bei Stangensellerie handelt sich um eine ein- bis zweijährige krautige Pflanze, die bis zu 40 Zentimeter hoch wächst und viele fleischige Blattstiele bildet.

Die Blätter ähneln der Petersilie und können ebenfalls verzehrt werden.

Gesund oder ungesund?

Stangensellerie ist aufgrund eines geringeren Anteils von Phtaliden, die für das typische Sellerie-Aroma sorgen, bekömmlicher als der Knollensellerie.

Diese Stoffe sind beispielsweise auch in Liebstöckel enthalten. Stangensellerie ist kalorienarm und verfügt über wertvolle Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Vitamin A, C und E sowie verschiedene B-Vitamine.

Auch Eiweiß und wertvolle Ballaststoffe sind enthalten sowie wichtige Mineralstoffe, wie Magnesium, Kalium und Kalzium. Die im Sellerie enthaltenen ätherischen Öle wirken antibakteriell. Terpene, das sind Bitterstoffe, die ebenfalls in der Pflanze vorkommen, haben positiven Einfluss auf die Verdauung.

Diese Stoffe beruhigen den Magen und aktivieren die Bildung von Verdauungssäften und Enzymen in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse.

Zudem wirkt Stangensellerie auch harntreibend bzw. entwässernd. Daher sollten vor allem Nierenerkrankte und Schwangere dieses Gemüse nur in ärztlicher Absprache verzehren. Bei Schwangeren können aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe sogar vorzeitige Wehen ausgelöst werden.

Besonders schwerwiegend ist die Tatsache, dass Sellerie zu den allergieauslösenden Lebensmitteln zählt und bereits in geringen Mengen allergische Reaktionen auslösen kann. Da es sich bei dieser Pflanze um eine Würzpflanze handelt, ist sie in Saucen, Aufstrichen, Würzmischungen, wie beispielsweise Suppenwürze und zahlreichen Fertigprodukten enthalten.

Wer eine Sellerie-Allergie aufweist, sollte daher unbedingt einen Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln werfen. Auch Kreuzreaktionen mit Beifuß und Karotte können hier auftreten.

Für gesunde Menschen ist der Verzehr der Stangensellerie jedoch unbedenklich und sogar gesundheitsfördernd.

Tipps für den Einkauf und die Zubereitung

Stangensellerie ist sowohl roh als auch gekocht verzehrbar. Wir haben hier ein paar Tipps für den Einkauf und die Zubereitung zusammengestellt, damit dieses Gemüse stets knackig frisch auf deinem Teller landet:

  1. Beim Kauf darauf achten, dass die Konsistenz fest ist und das Gemüse keine Flecken oder Schäden aufweist.
  2. Frischer Stangensellerie ist bei Lagerung im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu zwei Wochen haltbar.
  3. Sellerie gründlich mit Wasser abspülen und abtropfen lassen.
  4. Zuerst die Wurzeln entfernen und die Blätter abschneiden, dann lassen sich die einzelnen Stangen leicht voneinander trennen. Die Blätter kann man fein hacken und als Würze oder Garnierung verwenden.
  5. Die Stangen müssen nicht unbedingt geschält werden, es ist jedoch empfehlenswert, die Fasern mit einem Küchenmesser längs abzuziehen. Ähnlich wie bei Rhabarber.
  6. Nun kann man den Sellerie in beliebige Größen zuschneiden und je nach Rezept kochen, dünsten oder braten.
  7. Für längere Haltbarkeit kann man geschnittenen Stangensellerie für mehrere Monate einfrieren.

Essen von der Stange

Deine Mahlzeiten sind manchmal eintönig und wiederholen sich? Dann haben wir im Folgenden ein paar Rezeptideen für dich, die deine Speisen abwechslungsreich und ausgewogen gestalten und zudem auch einfach in der Zubereitung sind.

Würzige Waldorf-Pasta

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200g Pasta nach Wahl (z.B. Spaghetti oder Pappardelle)
  • 150g Stangensellerie
  • 100ml Milch
  • 100ml Schlagobers
  • 50g würziger Blauschimmelkäse
  • 30g Walnusskerne
  • 1 Apfel oder Birne
  • ½ Bund frische Petersilie
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Pasta nach Packungsanleitung zubereiten. Beim Abgießen etwas Nudelwasser auffangen und beiseitestellen.
  2. Stangensellerie waschen, Blätter abschneiden und klein hacken. Die Fasern des Selleries entfernen und die Stangen in Scheiben schneiden.
  3. Den Apfel oder Birne waschen, entkernen und in feine Scheiben schneiden. Walnusskerne grob hacken, Petersilie fein hacken.
  4. Milch und Schlagobers in einem Topf kurz aufkochen lassen. Den Blauschimmelkäse in Stücke zupfen und zufügen.
  5. Unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen einige Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis der Blauschimmelkäse vollständig geschmolzen ist.
  6. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit der gehackten Petersilie und den Stangensellerie-Blättern vermengen. Apfel bzw. Birne zufügen und 2-3 Minuten ziehen lassen.
  7. Die Pasta mit der Sauce vermengen und 2-3 EL Nudelwasser zufügen. Anschließend auf zwei vorgewärmten Tellern anrichten und mit den gehackten Nüssen garnieren.

Stangensellerie-Linsen-Eintopf mit Basmatireis

Zutaten für 2 Portionen:

  • 400ml Gemüsesuppe
  • 200g Stangensellerie
  • 150g rote oder gelbe Linsen
  • 100g Basmatireis
  • 1 gelbe Paprika
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Frische Kräuter nach Wahl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Basmatireis nach Packungsanleitung zubereiten.
  2. Stangensellerie waschen, Blätter und Fasern entfernen und in Scheiben schneiden.
  3. Paprika waschen, entkernen und fein würfeln. Zwiebel und Knoblauch schälen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden.
  4. Stangensellerie, Paprika, Zwiebel und Knoblauch zusammen mit Olivenöl in einem Topf 2-3 Minuten anbraten.
  5. Linsen zufügen, mit Gemüsesuppe ablöschen und ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
  6. Mit Salz, Pfeffer und frisch gehackten Kräutern abschmecken und zusammen mit dem Basmatireis servieren.

 

Vanillepudding mit süßem Stangensellerie

Auf den ersten Blick mögen die Zutaten so gar nicht zusammenpassen, aber das würzig milde Aroma des Staudensellerie kommt mit etwas Süße besonders gut zur Geltung.

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250ml Milch oder ungesüßter Pflanzendrink
  • 150g Stangensellerie
  • 40g Zucker
  • 15g Maisstärke
  • 1 Vanilleschote
  • 1 EL Butter
  • Salz

Zubereitung:

  1. Milch zusammen mit 30g Zucker in einem Topf aufkochen lassen. Vanilleschote mit einem Messer halbieren, das Mark auskratzen und in den Topf geben.
  2. Maisstärke mit 2 EL Wasser anrühren und in den Topf füllen.
  3. Den Pudding unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Masse eindickt. Anschließend in zwei Schälchen oder Gläser füllen und abkühlen lassen.
  4. Stangensellerie waschen, Blätter und Fasern entfernen und in 2 cm große Stücke schneiden.
  5. Wasser in einem Topf aufkochen lassen, salzen und die Selleriestücke ca. 5 Minuten köcheln lassen. Anschließend durch ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.
  6. Butter in einer Pfanne schmelzen, die gekochten Selleriestücke zufügen und mit dem restlichen Zucker bestreuen. Unter gelegentlichem Wenden karamellisieren und bräunen lassen.
  7. Den Vanillepudding mit den noch warmen Stangensellerie-Stückchen garnieren und genießen.

Stangensellerie ist besonders kalorienarm und enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Vor allem beeinflusst der Verzehr die Verdauung positiv und hat zudem auch eine antibakterielle und entwässernde Wirkung.

Menschen mit Nierenerkrankungen, Schwangere und auf Sellerie allergische Personen sollten dieses Gemüse meiden. Stangensellerie landet in Österreich noch eher selten auf dem Tisch.

Vielleicht liegt es wohl daran, dass viele keine Idee haben, wie man dieses Gemüse zubereiten kann.

Mit unseren Tipps möchten wir dir Stangensellerie schmackhaft machen. Lass dich von unseren Rezeptideen und vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten inspirieren und entdecke den Geschmack dieser Gemüsesorte auf vielfältige Weise.