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Ein frischer, knackiger Salat als Hauptspeise oder Beilage schmeckt wunderbar und deckt einen Großteil der täglich empfohlenen Menge von fünf Portionen Obst und Gemüse ab.

Doch ohne Essig und hochwertigem Öl wäre er nur halb so lecker. Vor allem Essig ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Küche. Auch die Auswahl an verschiedensten Geschmacksrichtungen wird immer größer. In einigen verarbeiteten Lebensmitteln ist Essig nicht mehr wegzudenken und auch als Haushaltsreiniger und Entkalkungsmittel lässt er sich wunderbar einsetzen.

In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Informationen über Essig zusammengefasst und zeigen dir, dass dieses Lebensmittel mehr kann, als nur den Salat zu verfeinern.

Das älteste Würzmittel der Welt

Durch die Fermentation alkoholhaltiger Flüssigkeiten wird mithilfe von Essigsäurebakterien das sauer schmeckende Würz- und Konservierungsmittel hergestellt. Verschiedene Lebensmittel wurden von den Chinesen und Ägyptern bereits vor mehr als 5000 Jahren in Essig eingelegt und somit konserviert.

So konnten rasch verderbliche Obst- und Gemüsesorten länger haltbar gemacht und über lange Strecken transportiert werden. Die Römer haben das Wasser in ihren Trinkflaschen mit Essig vermischt, um es trinkbarer zu machen und um Keime in den Flaschen abzutöten. Hippokrates setzte ihn gegen Atemwegs- und Verdauungsbeschwerden ein.

Im Mittelalter gewann der Kräuteressig zunehmend an Bedeutung und wurde auch von Hildegard von Bingen zur inneren und äußeren Desinfektion empfohlen. Aufgrund seiner reinigenden und desinfizierenden Wirkung wurde Essig auch zur Schönheitspflege oder bei hartnäckigen Hautkrankheiten eingesetzt.

Die fiebersenkende Wirkung von Essigwickel um die Waden ist auch heute noch bekannt. Heutzutage wird als Konservierungsmittel für Lebensmittel oder zur Zubereitung als Marinade für Salat und Fleisch verwendet und auch als Putz- und Heilmittel kommt er gerne zum Einsatz.

Essig ist ein Muttersöhnchen

Für die Essigherstellung werden alkohol- oder zuckerhaltige Flüssigkeiten verwendet. Es gibt verschiedenste Herstellungsverfahren, wobei im Vergleich zur alkoholischen Gärung viel Sauerstoff benötigt wird und man daher eher von einer Fermentation spricht.

Daher ist die Herstellung in offenen, gut belüfteten Behältern notwendig. Beim Oberflächenverfahren wird die Ausgangsflüssigkeit, z.B. Wein, Apfelmost oder Bier, mit Essigbakterien geimpft und in offenen Gefäßen gelagert bzw. fermentiert.

Je wärmer die Temperatur, desto rascher die Reaktion. Dabei entsteht an der Oberfläche die sogenannte Kahmhaut (Biofilm aus Mikroorganismen), die auch Essigmutter genannt wird. Ist die Ausgangsflüssigkeit vollständig in Essigsäure umgewandelt, wird die Flüssigkeit unter der Kahmhaut abgelassen.

Danach kann man den abgelassenen Essig mit Kräutern, Gewürzen und Früchten verfeinern. Dieses Verfahren benötigt jedoch Zeit und eignet sich nicht für die Herstellung größerer Mengen. Daher gibt es das Schnellessigverfahren, bei der durch die Zugabe von Holzspänen die Oberfläche vergrößert wird und sich dadurch mehr Essigbakterien ansiedeln können.

Je größer die Bakterienanzahl, desto schneller erfolgt die Umwandlung in Essigsäure. Bei einem neuen Verfahren werden Holzspäne durch Keramikscherben ersetzt, die unbegrenzt wiederverwendbar sind, dadurch sinken die Produktionskosten.

Ein Muttersöhnchen mit Geschmack

Die Auswahl an unterschiedlichen Essigsorten ist schier unendlich. Man kann Essig durch die verschiedenen Herstellungsarten unterscheiden. Die sogenannten Fermentationsessige unterscheidet man nach den verwendeten Ausgangsflüssigkeiten.

  • Branntweinessig: Wird auch Tafelessig oder Weingeistessig genannt. Er gilt als universeller Essig, ist sauer und wird vorwiegend aus verdünntem Branntwein oder Zuckerrüben hergestellt. Er eignet sich hervorragend zum Einlegen von Gemüse und auch als Putz- und Reinigungsmittel.

 

  • Weinessig: Dieser Essig wird aus Rot- oder Weißwein gewonnen und kann bis zu 0,5-Vol% Alkohol enthalten. Rotweinessig passt gut zu dunklem Fleisch und Pasta. Weißweinessig eignet sich gut zum Einlegen, zur Zubereitung einer Vinaigrette und passt hervorragend zu hellem Fleisch und Fisch.

 

  • Apfelessig: Wird aus Äpfeln, Apfelsaft oder Apfelmost hergestellt. Schmeckt hervorragend zu Salaten und Rohkost und eignet sich wunderbar mit Wasser aufgegossen als Erfrischungsgetränk im Sommer.

 

  • Balsamessig: Wird aus eingekochtem Traubensaft hergestellt und eignet sich sowohl für die Zubereitung von Gemüse und Fleisch, als auch zu Salaten und Rohkost.

Generell kann man Essig jeglichen Geschmack verleihen, indem man verschiedene Obst- und Gemüsesorten zufügt oder Kräuter und Gewürze beimischt. Auch für die Herstellung von Senf wird Essig verwendet.

Wer sein Brot selber bäckt und dabei keinen Sauerteig verwendet, kann dem Teig durch die Zugabe von einem Schuss Essig etwas Säure verleihen.

Wundermittel Essig

Nicht nur bei der Zubereitung und Verfeinerung von Speisen ist Essig eine Klasse für sich, auch als Putzmittel im Haushalt zeigt er sich besonders effektiv.

Da spielt jedoch das Aroma keine Rolle und man sollte dafür eher zum klassischen Tafelessig greifen. Er ist günstig, ist frei von chemischen Zusätzen und schont die Umwelt, weil er leicht abbaubar ist.

Dadurch kannst du nicht nur Geld sparen, sondern gleichzeitig auch etwas zum Umweltschutz beitragen. Und der Geruch verschwindet rasch bzw. kann durch die Zugabe von Zitronen- oder Orangenschalen gemildert werden.

So kannst du Essig im Haushalt einsetzen:

  • Mit Wasser verdünnt in einer Sprühflasche kann man Essig im Haushalt als Allzweckreiniger gut verwenden. Kalk- oder Fettflecken lassen sich einfach entfernen.

 

  • Auch als Ersatz für Weichspüler und gegen Kalk in der Waschmaschine lässt er sich gut verwenden. Dabei ein paar Tropfen puren Essig zufügen und die Wäsche mit max. 60°C waschen.

 

  • Für Glanz auf dem Geschirr sorgen ein paar Tropfen purer Essig in der Spülmaschine. Dabei jedoch ein niedrig temperiertes Programm wählen, da es bei hohen Temperaturen über 60°C zu starken Reaktionen der Säure kommen kann.

 

  • Vor allem in der Toilette bewährt sich die Reinigung mit Essig, da er Urinstein beseitigt und desinfizierend wirkt.

 

  • Achtung bei Silikonfugen! Hier sollte Essig nicht zum Einsatz kommen, da die Dichtmasse an Elastizität verlieren kann. Ebenfalls sollte man bei einigen Metall- und Kunststoffbehältern darauf achten, Essig nur sparsam oder gar nicht zu verwenden, da das Material brüchig werden kann. Und auch Brillengläser, die vorwiegend aus Kunststoff hergestellt werden, sollten nicht mit Essig gereinigt werden.

Essig kann mehr als nur den Salat verfeinern. Daher präsentieren wir dir im Folgenden einige Rezepte, wie er in der Küche ebenfalls eingesetzt werden kann.

Gebratene Forelle mit Essig-Champignons

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200g Champignons
  • 3 EL Gehackte Kräuter
  • 2 Ganze Forellen
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Weißweinessig
  • 1 Rote Zwiebel
  • 1 BIO-Zitrone
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Backrohr auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
  2. Forellen waschen und trocken tupfen. BIO-Zitrone heiß abwaschen und in Scheiben schneiden.
  3. Forellen mit Zitronenscheiben füllen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit 1 EL Olivenöl beträufeln bzw. einreiben. Auf das Backblech legen und auf der zweiten Schiene von oben ca. 15-20 Minuten braten, bis die Augen gänzlich weiß gefärbt sind.
  4. Knoblauch und Zwiebel schälen und fein hacken.
  5. Champignons mit einem Küchentuch putzen, anschließend vierteln, größere Exemplare achteln.
  6. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch und Zwiebel glasig dünsten, Champignons zufügen und 2-3 Minuten anbraten.
  7. Mit Weißweinessig ablöschen und 2-3 Minuten köcheln lassen, bis sich der Saft reduziert. Mit Salz und Pfeffer und den frisch gehackten Kräutern würzen.
  8. Forellen und Essig-Champignons auf vorgewärmten Tellern anrichten und genießen.

Nussbrot

Zubereitung für 1kg Brot:

  • 500g Dinkelvollkornmehl
  • 500ml Lauwarmes Wasser
  • 120g Nussmix
  • 20ml Apfelessig
  • 1 Würfel Hefe/Germ
  • 1 EL Gemahlenes Brotgewürz
  • 1 EL Salz

Zubereitung:

  1. Dinkelvollkornmehl, Salz, Brotgewürz und Nüsse gut miteinander vermengen.
  2. Hefewürfel in 500ml lauwarmem Wasser auflösen und den Apfelessig zufügen.
  3. Alle Zutaten mit dem Handmixer oder einer Küchenmaschine gut miteinander vermengen. Achtung: Der Teig ist klebrig und feucht!
  4. Eine Kastenform mit Backpapier auslegen, den Teig gleichmäßig einfüllen und eine Stunde bei 200°C im nicht vorgeheizten Backrohr auf der zweiten Schiene von oben backen. Klopftest: Klopft man auf die Brotkruste und klingt es hohl, ist das Brot fertiggebacken.
  5. Das Brot nach dem Backvorgang aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.

 

Als eines der ältesten Würz- und Konservierungsmittel ist Essig nicht mehr aus unserer Küche wegzudenken. Es verfeinert Salate, Rohkostgerichte und Beilagen, verleiht Brot eine säuerliche Note und eignet sich wunderbar zum Konservieren von frischen Lebensmitteln.

Die Auswahl ist groß und verschiedene Geschmacksrichtungen sorgen für Abwechslung. Auch als Putz-, Desinfektions- und Heilmittel lässt sich Essig sehr gut einsetzen.

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