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Champignons sind aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken, denn sie sind mittlerweile ganzjährig erhältlich. Doch das Pilzsortiment im Handel wächst.

Vor einigen Jahren noch gänzlich unbekannt, gewinnen die ursprünglich aus Asien stammenden Shii-Take Pilze zunehmend an Beliebtheit. Sie zeichnen sich besonders durch ihr feines Aroma aus und sind zudem auch vielseitig in der Küche einsetzbar.

Wir haben diese Pilzart mal genauer unter die Lupe genommen. Erfahre in diesem Beitrag mehr darüber, was Shii-Take Pilze zu bieten haben und lass dich vom Geschmack Asiens verführen.

Speisepilz mit heilender Wirkung

In Japan und China sind Shii-Take Pilze bereits seit Jahrtausenden bekannt und werden als Speisepilz und auch als Heilmittel eingesetzt. In den Wäldern Japans und Chinas kommt dieser Pilz wildwachsend vor und wächst vorwiegend auf den Stämmen oder dicken Ästen von Laubbäumen.

Im Handel landet jedoch nur kultivierter Pilz, der auf Sägemehl und Reiskleie gezüchtet wird. Auch hierzulande sind die Pilze ganzjährig erhältlich und werden in Österreich gezüchtet und teilweise auch biologisch angebaut.

Als Speisepilz überzeugen Shii-Take Pilze durch die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche. Sie entfalten bei Erhitzung den Umami-Geschmack. Neben süß, sauer, bitter und salzig handelt es sich hierbei um den 5. Geschmackssinn, der als fleischig, würzig und vollmundig wahrgenommen wird. Diese Pilzart ist kalorienarm, da sie zu einem Großteil aus Wasser besteht. Sie enthalten jedoch wichtiges Eiweiß, das als Baustein für unsere Zellen dient.

Ebenfalls sind wertvolle Mineralien und Vitamine enthalten, wie: Magnesium, B-Vitamine und Vitamin C und D. Shii-Take Pilze verfügen zudem über spezielle Aminosäuren und Proteinverbindungen, die immunstärkende, entzündungshemmende und tumorhemmende Eigenschaften aufweisen. So kann sich der regelmäßige Verzehr dieser Pilze positiv auf die Gesundheit auswirken.

In der traditionellen chinesischen Medizin werden Shii-Take Pilze als Speisemedizin bei Tumoren, Entzündungen, Magenbeschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt. Doch dieser Pilz hat auch eine negative Seite, denn das enthaltene Polysaccharid Lentinan steht im Verdacht, eine Shii-Take Dermatitis auszulösen. Wobei in Europa nur sehr wenige Fälle bekannt sind.

Die Delikatesse Asiens

Frische Shii-Take Pilze zeichnen sich durch einen angenehmen Pilzgeruch aus, haben einen dunkelbraunen 3-10 cm großen Hut, der sich nach innen wölbt und leicht weiß beflockt ist. Der Stiel ist kurz, der Fruchtkörper ist weiß und festfleischig.

Frische Pilze sind, richtig gelagert, mehr als eine Woche haltbar. Hierfür die Pilze in ein feuchtes Küchentuch wickeln oder in einen Papiersack füllen und im Gemüsefach im Kühlschrank lagern. Pilze sollte man vor der Zubereitung nicht waschen, sondern mit einem Küchentuch reinigen.

Für längere Haltbarkeit lassen sich die Pilze sehr gut trocknen und auch zu Pulver weiterverarbeiten. Man kann frische Shii-Take Pilze auch in Essig oder Öl einlegen, um die Haltbarkeit zu verlängern. Die Einsatzmöglichkeiten in der Küche sind grenzenlos.

Frische Pilze schmecken hervorragend zu Reis- und Nudelgerichten und eignen sich sehr gut als Teigfüllung oder Sugo. Als Pulver verleihen sie einem Nudel- oder Strudelteig ein besonderes Aroma.

Ein Hauch von Asien

Wir haben aus unserer Rezeptkiste ein paar Ideen für dich herausgesucht, um dir den Geschmack der Shii-Take Pilze näherzubringen.

Gebratener Tofu mit Gemüse, Shii-Take und Reis

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250g Zucchini
  • 150g geräucherter Tofu
  • 120g Basmatireis
  • 100g Shii-Take Pilze
  • 100g Karotten
  • 50g frische Sprossen (z.B. Soja-Sprossen oder ein Sprossen-Mix)
  • 40g Cashewkerne
  • 4 EL Soja-Sauce
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Jungzwiebel
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Speisestärke
  • 1 TL Honig
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Den Basmatireis nach Packungsanleitung zubereiten.
  2. Knoblauch schälen und fein hacken. Jungzwiebel waschen und in feine Ringe schneiden.
  3. Karotten schälen und fein würfeln. Sprossen waschen und abtropfen lassen. Pilze mit einem Küchentuch säubern und in mundgerechte Stücke schneiden.
  4. Zucchini waschen, in Scheiben schneiden und diese vierteln. Tofu abtropfen lassen und in Würfel schneiden.
  5. Soja-Sauce, Honig und Speisestärke in einem Schälchen miteinander verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und beiseitestellen.
  6. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Cashewkerne, Knoblauch und Tofu 2-3 Minuten scharf anbraten. Karotten, Pilze und Zucchini zufügen und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren 5 Minuten braten.
  7. Zum Schluss die Sprossen und Sauce zufügen, gut durchmischen und zusammen mit dem Reis servieren.

Karotten-Kokossuppe mit Shii-Take Pilzen

Zutaten für 2 Portionen:

  • 300ml Gemüsesuppe
  • 200ml Kokosmilch
  • 200g Karotten
  • 150g Shii-Take Pilze
  • 100g Porree
  • 100g Linsen (rot oder gelb)
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer, Currypulver (süß oder scharf)

Zubereitung:

  1. Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Porree waschen und in Ringe schneiden.
  2. Pilze mit einem Küchentuch säubern und in mundgerechte Stücke schneiden.
  3. Olivenöl in einem Topf erhitzen, Pilze, Karotten und Porree zufügen und 2-3 Minuten scharf anbraten.
  4. 4 EL der Pilz-Gemüsemischung herausnehmen und beiseitestellen.
  5. Linsen in den Topf füllen und mit Gemüsesuppe und Kokosmilch ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und Currypulver würzen und bei mittlerer Hitze ca. 8 Minuten köcheln lassen.
  6. Die Suppe vom Herd nehmen und mit einem Stabmixer grob pürieren. Auf zwei Suppentellern anrichten und mit der beiseite gestellten Pilz-Gemüsemischung garnieren.

Mit Shii-Take Pilzen gefüllte Kartoffelravioli mit Salat

Zutaten für 2 Portionen:

  • 300g mehlige Kartoffeln
  • 150g Shii-Take Pilze
  • 150g gemischte Blattsalate
  • 100g Cherrytomaten
  • 4 EL Mehl + Mehl für die Arbeitsfläche
  • 2 EL Kürbiskernöl
  • 2 EL Apfelessig
  • 1 EL Grieß
  • 1 Ei (Größe M)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Bund Petersilie
  • Olivenöl zum Ausbacken
  • Salz, Pfeffer, Salatkräuter

Zubereitung:

  1. Kartoffeln waschen und samt Schale in einem Topf garkochen, anschließend schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken und abkühlen lassen.
  2. Pilze mit einem Küchentuch putzen und klein würfeln. Knoblauch und Zwiebel schälen und ebenfalls klein würfeln.
  3. Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Salat waschen, trocknen und verlesen. Cherrytomaten waschen und halbieren.
  4. Kürbiskernöl, Apfelessig, Salz, Pfeffer und Salatkräuter in einer Schale miteinander vermengen und beiseitestellen.
  5. 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Pilze scharf anbraten. Vom Herd nehmen, mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen und etwas abkühlen lassen.
  6. Mehl, Grieß und Ei zum Kartoffelbrei geben, salzen und zu einem Teig vermengen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, Quadrate ausschneiden, in die Mitte etwas von der Pilzfüllung geben und zu einem Dreieck zusammenklappen.
  7. Den Rand mit einer Gabel andrücken und die Ravioli in einer Pfanne mit etwas Olivenöl beidseitig goldgelb anbraten.
  8. Blattsalat und Cherrytomaten auf zwei Teller verteilen, mit der Vinaigrette beträufeln, die Kartoffelravioli auf dem Salat verteilen und ggf. mit übrig gebliebener Pilzfüllung garnieren.

Pilze sind aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken. Wildpilze sind nur saisonal erhältlich, doch das ganzjährige Sortiment frischer Pilze wird stets erweitert.

Neben Champignons sind Austernpilze und Shii-Take Pilze die weltweit wichtigsten Zuchtpilze. Besonders Shii-Take Pilze gewinnen zunehmend an Beliebtheit, da sie nicht nur gut schmecken, sondern auch über heilende Wirkung verfügen.

Sie sind leicht zu kultivieren und besonders aromatisch. In der Küche kann man sie vielseitig einsetzen. Sie entfalten sowohl frisch als auch in getrocknetem Zustand in den Speisen ihr typisches Aroma. Der Umami-Geschmack, der als fleischig, würzig und vollmundig wahrgenommen wird, kommt bei Erhitzung der Pilze besonders stark zur Geltung.

Es lohnt sich, Shii-Take Pilze zu probieren und durch verschiedenste Zubereitungsarten für Abwechslung am Speiseplan zu sorgen.