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Endlich Frühling!

Die Sonnenstrahlen wärmen, die Natur erblüht und das triste Grau weicht zunehmend einem satten Grün. In Auen und feuchten Laubwäldern wird ein zarter Knoblauchduft verströmt und bei genauerem Hinsehen entdeckt man ein beliebtes Wildgemüse im Frühjahr: Bärlauch.

Seit einigen Jahren hält dieses Wildkraut Einzug in die Nobelgastronomie und erfreut sich großer Beliebtheit. Wir haben den Bärlauch genauer unter die Lupe genommen, was dieses Wildgemüse auszeichnet und worauf man beim Sammeln und Zubereiten achten sollte.

Ein Pflänzchen aus dem Auenwald

Bärlauch ist eine krautige Pflanze aus der Gattung der Lauchgewächse, zu der auch Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel zählen. Dieses Wildgemüse bevorzugt schattige, feuchte und humusreiche Wälder, vorzugsweise Auen oder Laubwälder, Schluchten, Sträucher und die Nähe von Bächen und Flüssen.

Feuchte, kalkreiche Böden mit lockerem Humusaufbau sind beliebte Verbreitungsgebiete, die in Österreich verstreut zu finden sind. An Stellen, an denen diese Pflanze gute Bedingungen vorfindet, kommen sie in Massen vor. Wer den Bärlauch sucht, muss häufig nur dem Knoblauchduft folgen.

Je nach Region treibt dieses Wildgemüse seine Blätter zwischen März und Mai aus. Die Blätter wachsen einzeln aus der Zwiebel und werden bis zu 25cm lang. Bei Fortschreiten des Frühlings treiben aus der Blattrosette ein oder mehrere Blütenstängel aus, die Blütenknospen ausbilden und daraus zarte weiße Blüten entstehen.

Das doppelte Lottchen

Bärlauch ist zu Beginn des Frühlings deutlicher zu erkennen, da giftige Doppelgänger oftmals später im Frühjahr wachsen. Dennoch sollte man beim Sammeln von Bärlauch sehr achtsam sein. Typische Erkennungsmerkmale sind die gestielt wachsenden, breit-ovalförmigen Laubblätter, die an der Oberseite glänzen und an der Unterseite matt sind.

Die Blattoberseite erstrahlt auch in einem dunkleren Grün als die matte Blattunterseite. Zusätzlich verströmt das Blatt beim Abreißen oder Abschneiden einen Knoblauchduft. Doch Vorsicht: Der Duft überträgt sich auf die Hände und ist nach dem Sammeln mehrerer Blätter als spezifisches Erkennungsmerkmal nicht mehr geeignet. Zu den giftigen Doppelgängern zählen die Herbstzeitlose, deren Blätter bereits im Frühling austreiben und das Maiglöckchen.

Sie unterscheiden sich vom Bärlauch durch beidseitig glänzende Laubblätter und dem fehlenden Knoblauchduft. Die Blätter der Herbstzeitlose erkennt man daran, dass immer zwei Laubblätter am gleichen Stängel wachsen, beim Maiglöckchen wachsen die Blätter ungestielt aus der Rosette.

Daher sollte man beim Bärlauchsammeln die Blätter einzeln abschneiden oder abreißen und kontrollieren, um die Verwechslungsgefahr zu verringern, da der Verzehr der giftigen Doppelgänger zum Tod führen kann.

Frühlingskraut mit heilender Wirkung

Bärlauch ist reich an Vitamin C, Kalium, Kalzium und Eisen. Schwefelhaltige Verbindungen sorgen für den typischen Knoblauchgeruch, die beim Zerreiben oder Abschneiden ihre Wirkung entfalten.

Bärlauch wurde aufgrund seiner heilsamen Eigenschaften bereits im Mittelalter für medizinische Zwecke eingesetzt. Er wirkt blutreinigend und reduziert somit das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Auch eine antibakterielle Wirkung konnte bereits nachgewiesen werden. Speziell im Frühjahr oder bei Verdauungsbeschwerden ist der Verzehr von Bärlauch zu empfehlen, da ihm eine verdauungsfördernde, entgiftende und antimikrobielle Wirkung nachgewiesen wurde.

Bei Frühjahrsmüdigkeit ist dieses Heilkraut ebenso geeignet, da er den Kreislauf in Schwung bringt. Als Kur angewendet sollte man für 4-6 Wochen täglich eine Handvoll frischen Bärlauch verzehren oder als Tinktur zubereitet mehrmals täglich 15-30 Tropfen einnehmen. Das bringt den Stoffwechsel in Schwung, versorgt den Körper mit wertvollen Nährstoffen und unterstützt beim Entgiften.

Tröpfchenweise mehr Energie

Die wohltuenden Eigenschaften von Bärlauch lassen sich leicht als Tinktur konservieren. Hierfür frische Bärlauchblätter in ein Schraubglas füllen, mit Korn oder Weingeist vollständig bedecken und verschlossen 3-6 Wochen stehen lassen.

Anschließend abseihen und in eine dunkel gefärbte Pipettenflasche abfüllen. So lässt sich Bärlauch für das ganze Jahr als Heilkraut konservieren und kann bei Bedarf oder als Kur über mehrere Wochen ein bis drei Mal täglich 15-30 Tropfen eingenommen werden. Entweder pur auf die Zunge träufeln oder in einem Glas Wasser auflösen und rasch trinken.

Vom Waldboden ins Glas

Je frischer der Bärlauch, desto mehr Inhaltsstoffe sind enthalten. Wie bei jedem Obst und Gemüse reduziert sich bereits unmittelbar nach der Ernte der Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Zudem ist er nicht sehr lange haltbar. Daher ist es empfehlenswert, dieses Wildgemüse rasch zu verarbeiten.

Frisch gesammelten oder gekauften Bärlauch sollte man zuerst gründlich waschen und verlesen, um Blätter mit Pilz- oder Schädlingsbefall zu entsorgen und auch darauf zu achten, dass sich keine Eier des Fuchsbandwurms auf den Blättern befinden. Anschließend sollte der Bärlauch mit einem Tuch getrocknet werden. In einer verschließbaren Vorratsdose ist er nun 2-3 Tage im Kühlschrank haltbar.

Eingefroren ist er sogar über mehrere Monate haltbar, hierfür sollte man ihn jedoch klein schneiden. Als Pesto verarbeitet kann man ihn auch dunkel und kühl gelagert für mehrere Monate konservieren. Zum Trocknen ist Bärlauch nicht sonderlich gut geeignet, da er dadurch sein spezielles Knoblaucharoma verliert.

Frisch schmeckt Bärlauch freilich am besten. Wir haben ein paar Rezepte für dich gesammelt, um den Genuss des Frühlings voll auszukosten und mit neuer Energie in das Frühjahr zu starten.

Bärlauch-Topfen-Aufstrich

Dieses Rezept eignet sich als Brotaufstrich, als Dip zu frischen Gemüsesticks oder zu gegrilltem Fleisch.

Zutaten für 2 Portionen:

  • 150g Topfen
  • 70g Frischer Bärlauch
  • 50g Naturjoghurt
  • 1 TL Senf
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Bärlauch waschen, trocken tupfen und klein schneiden.
  2. Topfen, Naturjoghurt und Senf miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Bärlauch zufügen, gut durchmischen und mind. 30 Minuten ziehen lassen.

 

Bärlauchknödel mit Champignons

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200g Semmelwürfel
  • 100g Champignons
  • 120g Frischer Bärlauch
  • 120ml Milch
  • 100ml Schlagobers
  • 30g Geriebener Parmesan
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Eier
  • 1 Zwiebel
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Zwiebel schälen, fein hacken und die Hälfte der gehackten Zwiebel mit 1 EL Olivenöl in einer Pfanne glasig dünsten.
  2. Bärlauch waschen, trocken tupfen und klein schneiden.
  3. Milch, Eier und Bärlauch miteinander verrühren, die gerösteten Zwiebel zufügen, mit Salz und Pfeffer würzen und über die Semmelwürfel gießen und 15 Minuten ziehen lassen. Dabei die Semmelwürfel gelegentlich durchmischen.
  4. Einen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen, mit nassen Händen Knödel aus der Masse formen und in leicht wallendem Salzwasser 15-20 Minuten kochen. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, kann man sie abschöpfen.
  5. In der Zwischenzeit die Champignons putzen, halbieren und in Scheiben schneiden. Anschließend zusammen mit 1 EL Olivenöl und den übrigen gehackten Zwiebeln 2-3 Minuten anbraten. Mit Schlagobers aufgießen, den geriebenen Parmesan zufügen, mit Salz und Pfeffer würzen und unter gelegentlichem Rühren nochmals 2-3 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce ein wenig eindickt.
  6. Die Sauce auf zwei Tellern anrichten, die warmen Knödel daraufsetzen und genießen.

 

Bärlauch ist ein Wildgemüse, das sich bereits zu Beginn des Frühlings in Auen und feuchten Laubwäldern zeigt und durch den Duft von Knoblauch bemerkbar macht. Wenn man dieses Kraut selbst sammelt, sollte man sich die Erkennungsmerkmale gut einprägen, da der Verzehr giftiger Doppelgänger tödlich enden kann.

Um das Risiko zu minimieren, kann man natürlich auch Bärlauch kaufen. Er ist auch in unserem Onlineshop erhältlich. Dieses Wildgemüse hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und wirkt blutreinigend, antibakteriell und verdauungsfördernd.

Bärlauch unterstützt dich beim Kampf gegen die Frühjahrsmüdigkeit und schmeckt dazu auch noch sehr gut. Mit unseren Rezeptideen kannst du den Frühling kulinarisch hochleben lassen und deinen Körper mit wertvollen Nährstoffen versorgen.

Starte voller Energie in die wärmere Jahreszeit und lass dich vom Geschmack des Bärlauchs überzeugen.