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Zucker schmeckt süß und liefert Energie. Unter dem Begriff „Zucker“ findet man bei Duden mehrere Erklärungen, wie z.B. „aus bestimmten Pflanzen gewonnene, süß schmeckende Substanz, die ein Nahrungsmittel darstellt“ oder auch „kristalline, wasserlösliche Verbindung aus Sacchariden“.

Der klassische Haushaltszucker versüßt unsere Speisen, Desserts, Getränke und auch Schokolade wäre ohne Zucker nur halb so lecker. Doch ein Zuviel davon hat negative Auswirkungen auf das Körpergewicht und in weiterer Folge auch auf die Gesundheit.

Bereits jeder zweite Erwachsene in Österreich kämpft mit überschüssigen Kilos. Für eine Trendumkehr braucht es also Alternativen, denn auf Süße möchte wohl niemand verzichten.

Süße liefert Energie

Zucker wird aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen und ist in weißer und brauner Farbe, als auch kristallin oder fein vermahlen erhältlich. Mit ca. 400kcal pro 100g liefert Haushaltszucker viel Energie. Bereits als Säugling bevorzugen wir Süßes, denn Muttermilch schmeckt süß und im Gehirn wird sehr früh verankert, dass uns süße Nahrung viel Kraft verleiht.

Auch Obst oder Gemüse enthalten von Natur aus Süße und man greift im Vergleich zu bitteren Sorten gerne zu. Doch leider bewegen wir uns im Alltag zu wenig und nehmen tendenziell zu viel Nahrung zu uns.

Die Lebensmittelindustrie hat jedoch darauf reagiert und versorgt uns nun mit zahlreichen alternativen Süßungsmitteln. Eine Zuckeralternative, die immer häufiger zum Einsatz kommt, ist Xylit.

 

Birkenzucker = Xylit

Xylit ist ein Zuckeralkohol und Bestandteil verschiedener Obst- und Gemüsesorten. Blumenkohl, Pflaumen, Erdbeeren und Himbeeren enthalten geringe Mengen des Zuckeralkohols. Auch in der Rinde der Birke und der Buche ist Xylit natürlich enthalten. Xylit verdankt also der Birke seine alternative Bezeichnung „Birkenzucker“.

Doch die Gewinnung im großen Stil erfolgt nicht aus der Birkenrinde, sondern aus Maiskolbenresten, Stroh oder Getreidekleie. Dabei handelt es sich um landwirtschaftliche Reststoffe, aus denen durch Erhitzung bei 200°C Xylose freigesetzt und mithilfe eines Katalysators unter hohem Druck Xylit hergestellt wird.

Es hat die gleiche Süßkraft wie herkömmlicher Haushaltszucker, jedoch 40% weniger Kalorien. Die kariesreduzierende Eigenschaft wurde bereits in den 1970er Jahren in einer finnischen Studie belegt. Xylit löst sich im Mund leicht auf und hat einen kühlenden Effekt auf der Zunge, ähnlich wie Menthol. Die Konsistenz ist dem gewöhnlichen Zucker sehr ähnlich.

Daher lässt sich diese Zuckeralternative sehr gut zum Kochen und Backen verwenden. Da weniger Insulin als bei der Einnahme von Haushaltszucker ausgeschüttet wird, ist diese Zuckeralternative auch für Diabetiker geeignet.

Übermäßiger Verzehr kann sich jedoch negativ auswirken und zu Blähungen oder Durchfall führen. Eine maximale Verzehrmenge von 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht wird allgemein empfohlen.

Bei Kindern sollte man sehr genau auf die Dosierung achten, da ihr Verdauungstrakt besonders sensibel reagiert. Große Vorsicht ist bei Tieren geboten, denn Xylit wirkt auf Hunde toxisch.

Eine süße Alternative

Birkenzucker ist aufgrund der aufwendigen Herstellung etwas teurer als Haushaltszucker. Durch die geringere Energiedichte, ca. 240 kcal pro 100g, kann diese Zuckeralternative bei der Gewichtsreduktion unterstützen.

Xylit hat nur geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, da nur geringe Insulinmengen ausgeschüttet werden. Daher ist diese Alternative auch für Diabetiker gut geeignet.

Birkenzucker ist kristallin oder fein vermahlen erhältlich und sollte trocken gelagert werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig und so lässt sich Xylit sehr gut zum Süßen von Speisen, Desserts, Getränken als auch für die Zubereitung von Sirup und Marmeladen einsetzen.

So süß schmeckt Xylit

Xylit lässt sich ähnlich wie Haushaltszucker in der Küche verwenden. Dennoch empfiehlt sich die Zuckerangabe in den Rezepten nicht 1:1 zu ersetzen, sondern die Menge etwas zu reduzieren.

So kann man den Geschmack oder das Verlangen nach Süßem etwas reduzieren, man spart zusätzlich auch Kalorien ein. Wie genau du Xylit einsetzen kannst, zeigen wir dir in den folgenden Rezepten.

Kürbisporridge mit Apfel

Dieses Frühstücksrezept sorgt für Energie am Morgen. Wer wenig Zeit hat, kann das Gericht bereits am Vorabend zubereiten und am nächsten Tag kalt genießen.

Zutaten für 2 Portionen:

  • 200ml Ungesüßter Pflanzendrink (z.B. Mandel, Hafer oder Soja)
  • 100g Hokkaido- oder Butternuss-Kürbis
  • 50g Extrazarte Haferflocken
  • 30g Xylit
  • 25g Walnüsse
  • 1-2 Äpfel
  • 1 TL Gemahlener Ceylon-Zimt

Zubereitung:

  1. Kürbis waschen, entkernen und klein würfeln. In einem Topf mit 1-2 EL Wasser 10-15 Minuten weichkochen und mit einer Gabel zu Mus zerdrücken.
  2. Pflanzendrink, Haferflocken, Xylit und Kürbispüree in einem Topf miteinander vermengen und kurz aufkochen. Topf vom Herd nehmen und zugedeckt ca. 10 Minuten quellen lassen.
  3. In der Zwischenzeit die Äpfel waschen, entkernen und in dünne Spalten schneiden.
  4. Walnüsse grob hacken.
  5. Das Porridge auf zwei Schalen verteilen, mit den Apfelspalten und Walnüssen garnieren und mit Zimt bestreuen.

Süßer Birnen-Flammkuchen

Zutaten für 2 Portionen:

  • 300g Dinkelmehl
  • 200g Sauerrahm
  • 150ml Wasser
  • 80g Xylit
  • 50g Mandelblättchen
  • 50ml Vollmilch
  • 20ml Olivenöl
  • 2 Birnen
  • 1-2 TL Gemahlener Ceylon-Zimt
  • Saft einer halben Zitrone
  • Salz

Zubereitung:

  1. Das Backrohr auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen und beiseitestellen.
  2. Für den Teig das Dinkelmehl, Wasser, eine Prise Salz und Olivenöl in einer Schüssel vermengen und mit dem Handmixer (Knethaken) zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und im Kühlschrank kurz rasten lassen.
  3. Birnen waschen, entkernen und in feine Scheiben schneiden. Zitrone auspressen und den Saft über die Birnenscheiben gießen und gut vermischen.
  4. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf dem Backblech flach ausrollen.
  5. Vollmilch, Mandelblättchen und Sauerrahm in einer Schüssel miteinander vermengen und auf dem Teig verstreichen.
  6. Birnenscheiben darauf verteilen, Xylit und Ceylon-Zimt darüber streuen.
  7. Im Backrohr auf mittlerer Schiene ca. 10-15 Minuten backen, anschließend warm genießen.

Zitronen-Mohn-Kuchen

Zutaten:

  • 250g Dinkelmehl
  • 250g Naturjoghurt
  • 150g Zimmertemperierte Butter
  • 100g Xylit
  • 50ml Sonnenblumenöl
  • 50ml Frisch gepresster Zitronensaft
  • 40g Gemahlener Mohn
  • 10g Backpulver
  • 4 Eier

Zubereitung:

  1. Das Backrohr auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  2. Die Eier trennen. Das Eiweiß mit dem Handmixer zu Eischnee schlagen.
  3. Eidotter, Butter, Öl und Xylit mit dem Handmixer in einer Schüssel schaumig rühren. Das Naturjoghurt zufügen und einrühren.
  4. Mehl, Mohn, Backpulver und Xylit in einer Schüssel miteinander vermengen und nach und nach dem Ei-Butter-Gemisch zufügen.
  5. Die Zitronen auspressen und den Saft zum Teig geben und gut durchmischen.
  6. Den Eischnee mit einer Teigspachtel unter den Teig heben.
  7. Eine Kuchenbackform gleichmäßig ausfetten, den Teig einfüllen und im Backrohr auf der mittleren Schiene 50-55 Minuten backen.
  8. Vor dem Verzehr vollständig auskühlen lassen.

 

Wer auf sein Gewicht achten und beim Verzehr von Zucker achtsamer sein möchte, der muss auf Süße nicht verzichten. Xylit (Birkenzucker) ist eine wunderbare Alternative. Er hat 40% weniger Kalorien als gewöhnlicher Haushaltszucker, jedoch die gleiche Süßkraft.

Xylit ist ein Zuckeralkohol und wird aus Birkenrinde, Maiskolbenresten, Stroh oder Getreidekleie hergestellt. Die Einsatzmöglichkeiten in der Küche sind vielseitig und man kann Xylit wie normalen Zucker verwenden. Dennoch sollte man die Verzehrempfehlung von 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten, da ein übermäßiger Genuss zu Blähungen und Durchfall führen kann.

Aufgrund der geringen Insulinausschüttung steigt der Blutzuckerspiegel nur wenig an, daher ist Xylit auch eine gute Süßungsalternative für Diabetiker. Birkenzucker ist kristallin als auch fein vermahlen erhältlich und kann zum Süßen von Speisen, für die Zubereitung von Kuchen und Desserts, als auch zur Herstellung von Sirup und Marmeladen verwendet werden.

Xylit kann bei der Gewichtsreduktion unterstützen, ohne auf Süße verzichten zu müssen. Ein Versuch lohnt sich.